Der Auftritt des 17-jährigen Horn-Solisten Florin Scheiwiller mit dem 4. Horn-Konzert von Mozart gab der Abendmusik der Caecilia Rapperswil vom Samstagabend in der Stadtkirche zu St. Johann ein besonderes Gepräge. Als zweites Werk erklang von Franz Schubert dessen 6. Sinfonie.
Mozarts 4. Horn-Konzert mit Bravour gemeistert
Ein Horn einwandfrei zu spielen ist eine besondere Herausforderung, die Florin Scheiwiller mit Bravour meisterte.
Zurzeit Mozarts gab es das heute gebräuchliche Ventil-Horn noch nicht. Das damalige Naturhorn war um einiges schwieriger zu spielen. Die Komponisten wussten um die begrenzten Möglichkeiten des Instrumentes und nahmen darauf Rücksicht, so auch Mozart bei seinem 4. Horn-Konzert in Es-Dur KV 495. Es gilt als virtuos und pointiert.
Hörner werden gerne mit der traditionellen Jagd verbunden, doch Jagdgesellschaften begnügen sich noch heute mit dem Naturhorn. Florin Scheiwiller spielte auf einem modernen Ventilhorn, er beherrscht auch das weit anspruchsvollere Naturhorn, das bei Barockmusik gebräuchlich ist.
Sein Spiel war ausdrucksvoll, doch langen Applaus des Publikums entgegenzunehmen, schien noch nicht ganz seine Sache zu sein.
Der Solist
Der junge Solist lebt in Siebnen. Sein Vater Simon Scheiwiller ist Berufsmusiker im Bereich Blasmusik und spielt selber Horn, Wagnertuba und Alphorn. Er erteilte seinem Sohn ab vier Jahren den ersten Unterricht auf einem Blasinstrument.
Nach ersten Erfahrungen im Orchester Mosaico von Jan Ostendarp spielt Florin Scheiwiller seit 2024 im Jugendsinfonieorchester Zürich. Zurzeit absolviert er ein Rapperswil eine Lehre als Konstrukteur und sieht vor, nach deren Abschluss sich als Musiker weiterzubilden.
Schuberts 6. Sinfonie
Das Caecilia-Orchester unter der Leitung von Frank Mehlfeld bewährte sich in der 6. Sinfonie von Franz Schubert. Damit schuf er 1817 mit 20 Jahren sein erstes grösseres Werk, voll von Lebensfreude, wie man sie in der späteren Musik von Schubert kaum findet.
Mehlfeld brachte sie in seiner schwungvollen Interpretation gehörgefällig zum Ausdruck. Das grosse Publikum verdankte die beiden Werke mit herzlichem Applaus.