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Kanton
01.06.2020
01.06.2020 17:13 Uhr

Anti-Rassismus-Protest in Zürich

Die Teilnehmerzahl wird auf 1000 Personen, eher sogar gegen 2000 Personen geschätzt.
Die Teilnehmerzahl wird auf 1000 Personen, eher sogar gegen 2000 Personen geschätzt. Bild: zvg
Am Pfingstmontag haben wegen der Polizeigewalt in den USA über 1000 Personen an einer Demonstration gegen Rassismus in Zürich teilgenommen.

Der grosse Umzug führte quer durch die Stadt, wie zwei Journalistinnen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort beobachteten. Die Route führte vom Bullingerplatz im Quartier Hard über den Helvetiaplatz, die Langstrasse und die Bahnhofstrasse und mindestens bis ans Bellevue am Seebecken.

Die Journalistinnen schätzten die Teilnehmerzahl auf sicher 1000 Personen, eher sogar gegen 2000 Personen. Die Stimmung sei zumindest bis ans Bellevue sehr friedlich gewesen. Die Abstandsregeln bezüglich des Coronavirus wurden von den grösstenteils jungen Demoteilnehmern allerdings nicht eingehalten.

Stadtpolizei hielt sich zurück

Die Stadtpolizei war zunächst nicht sichtbar präsent, später hielt sie sich gemäss den Beobachtungen der Journalistinnen zurück. Irgendwann sei plötzlich ein Polizeiauto an der Spitze des Umzuges vorangefahren, später hätten immer mehr Polizisten auf Motorrädern den Umzug begleitet.

Die Stadtpolizei Zürich bestätigte einen entsprechenden Einsatz auf Anfrage. Gemäss der Polizei waren mehrere hundert Personen vor Ort.

Die Demonstranten führten Schilder wie "Black Lives Matter" (zu Deutsch "Schwarze Leben zählen") oder "Silence is Violence" ("Schweigen ist Gewalt") mit.

Tod eines Afroamerikaners in den USA als Auslöser

Hintergrund der Demonstration in Zürich ist der Tod eines Afroamerikaners bei einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Stadt Minneapolis vor einer Woche. In der Metropole, wo der 46-Jährige zuhause war, gab es die sechste Nacht in Folge Proteste. Diese schlugen in Gewalt um.

Zu ähnlichen Szenen kam es am Wochenende auch in anderen Metropolen wie Los Angeles, San Francisco und New York. Mindestens 40 Städte verhängten nächtliche Ausgangssperren, darunter auch Washington. Die Kundgebungen weiteten sich mittlerweile auf Städte auch ausserhalb der USA aus.

Gemäss der Covid-19-Verordnung des Bundes dürfen in der Schweiz seit Samstag bis zu 30 Personen zu einer Versammlung zusammenkommen. Ab dem 6. Juni dürfen Kundgebungen mit bis zu 300 Personen wieder stattfinden - unter Einhaltung von Hygienemassnahmen. Veranstaltungen mit mehr als 300 Personen bleiben vorerst verboten.

Linth24/sda