Gemäss dem Staatssekretariat für Migration (SEM) haben sich bis Sonntagabend rund 9'800 Personen aus der Ukraine für den Schutzstatus S registriert. Gemäss dem nationalen Verteilschlüssel würde der Kanton St. Gallen knapp 600 Personen davon aufnehmen. Doch wo werden die Geflüchteten untergebracht?
Personen mit Schutzstatus S werden durch den Bund den Kantonen zugeteilt. Im Kanton St.Gallen ist der Trägerverein Integrationsprojekte St.Gallen (TISG) für die Unterbringung und Verteilung der Personen mit Bleiberecht zuständig. Er macht dies im Auftrag der 77 Gemeinden. Der TISG hat am vergangenen Donnerstag das Zentrum Rosenau in Kirchberg in Betrieb genommen. Dort bleiben die Geflüchteten jedoch meistens nur wenige Tage, bevor sie in eine Gemeinde umziehen. Die Geflüchteten werden proportional zur Wohnbevölkerung auf die Gemeinden verteilt. Linth24 hat sich in den Gemeinden umgehört, wie die Lage aktuell aussieht – vorneweg sei jedoch gesagt, dass sich diese laufend und jeweils sehr schnell ändern kann.
In Rapperswil-Jona laufen die Abklärungen
In der Stadt Rapperswil-Jona werde vorerst noch abgeklärt, wieviel privater und städtischer Wohnraum man zur Verfügung stellen kann – und der Trägerverein werde entsprechend darüber orientiert, wie Andrea Frei Gschwend, Leiterin Fachstelle Kommunikation, gegenüber Linth24 erklärt. «Es treffen laufend private Angebote für die Unterbringung von Geflüchteten ein, die darauf geprüft werden, ob sie sich eignen. Die Stadt selbst verfügt aktuell nur über wenige Wohnungen, welche zur Verfügung gestellt werden können. Sie bemüht sich um weiteren Wohnraum für Geflüchtete», so Andrea Frei Gschwend. Zurzeit könne man noch nicht sagen, wie viele Geflüchtete in Rapperswil-Jona aufgenommen werden können, respektive wie viele Geflüchtete der Stadt zugeteilt werden.
«Es ist momentan schwierig, die Anzahl abzuschätzen»
«Die Informationen, die wir von den zuständigen übergeordneten Stellen erhalten, ändern jeweils sehr schnell», erklärt Peter Remek, Gemeindepräsident von Amden und fährt fort: «So scheinen die Ukraine-Flüchtlinge nun doch auf alle Gemeinden im Kanton verteilt werden, unabhängig von der Soll-Liste betreffend Asylbewerber.» Bereits gestern haben sich zwei Personen aus der Ukraine bei der Gemeinde auf der Einwohnerkontrolle angemeldet, die bei einer Privatperson untergekommen sind. Gemäss der zuständigen übergeordneten Stelle werden diese nun definitiv der Gemeinde Amden zugeteilt.
«Es ist für uns somit sehr schwierig abzuschätzen, wie viele Personen aus der Ukraine wir in den nächsten Wochen und Monaten unterbringen müssen. Ob die Unterbringung bei Privatpersonen oder in einer durch die Gemeinde gemieteten oder sich im Eigentum der Gemeinde befindlichen Liegenschaft erfolgt, ist momentan unklar resp. abhängig von der Zahl der zugewiesen Personen», so der Gemeindepräsident.
Uznach ist bemüht, möglichst viele Schutzsuchende aufzunehmen
In Uznach wisse man noch nicht, wie viele Personen man insgesamt aufzunehmen habe, sagt Gemeindepräsident Diego Forrer gegenüber Linth24 und fährt fort: «Es ist ein laufender Prozess, der eben erst begonnen hat. Wir sind bemüht, möglichst viele Schutzsuchende aufzunehmen.» Die geflüchteten Personen, welche dann in Uznach ankommen, würden sowohl in Mietwohnungen der Gemeinde als auch bei Privaten untergebracht.
In Weesen wird mit 4 bis 6 Geflüchteten gerechnet
«Wir haben regen Kontakt mit Privaten, die bereits Flüchtlinge bei sich aufgenommen haben», meint Diego Forrer und ergänzt: «Wir haben auch Angebote von Vermietern, die uns Wohnraum zur Verfügung stellen. Dafür sind wir sehr dankbar.»
Auch in Weesen ist man bereit, Schutzsuchende aufzunehmen. «Wir denken, dass unsere Gemeinde derzeit 4-6 aus der Ukraine geflüchtete Personen in einer eigenen Liegenschaft in den nächsten Tagen aufnehmen kann», erklärt Gemeindepräsident Marcel Benz auf Anfrage von Linth24. Die Gemeinde könne selber derzeit nur sehr beschränkten eigenen Wohnraum zur Verfügung stellen, da darin bereits andere Flüchtlinge wohnen, weshalb momentan die privaten Unterkünfte im Vordergrund stehen, so der Gemeindepräsident.
Bereits 22 Schutzsuchende in Eschenbach
In Eschenbach befinden sich zurzeit schon 22 ukrainische Geflüchtete, momentan habe man Kapazitäten für max. 36 Personen, wie Tanja Schmucki, Verantwortliche für Kommunikation, gegenüber Linth24 festhält und sie ergänzt: «Wir haben mehrere Privathaushalte, die freiwillig Wohnraum zur Verfügung stellen, und die Gemeinde stellt ein Einfamilienhaus für max. 10 Personen. Notfalls haben wir auch in der «Wohngemeinschaft Arche» noch Platz.»
Die Antworten der meisten Gemeinden beruhen auf dem Stand vom 22. März 2022