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Schänis
04.10.2022
06.10.2022 18:19 Uhr

Männerchorreise Schänis: Dieses Mal ging es nach Murten FR

Bereit für die Schifffahrt: Männerchor Schänis.
Bereit für die Schifffahrt: Männerchor Schänis. Bild: zVg
Der Männerchor Schänis begab sich auf Vereinsreise nach Murten im «Fribourgerland». Highlights waren unter anderem eine Seerundfahrt und die Besichtigung eines Weinguts.

Danke – etwas ungewöhnlich für einen Reisebericht, möchte ich mit der Verdankung beginnen. Ein riesig grosser Dank gilt unserem Reiseleiter Peter Braun. Ihm gebührt die Ehre, dass diese Reise zu einem unvergesslichen Anlass wurde, perfekt durchorganisiert und nie langweilig. Lieber Peter, man merkt, dass du in Murten über zwanzig Jahre zu Hause warst und dein Herz immer noch für diese Gegend schlägt.

Danke an unsere Dirigentin Alma Ganz, welche jederzeit für Überraschungen gut ist, und uns somit immer wieder auf das Neue herausfordert und fördert. Unserem Präsidenten Roger Büsser, der uns mit engelsgleicher Geduld immer auf dem richtigen Pfad führt. Zu guter Letzt möchte ich den «Säckelmeister» Markus Diethelm nicht vergessen, welcher stehts weise mit unseren Finanzen umgeht und welcher auf den glorreichen Vorschlag kam, mich zu diesem Reisebericht zu verknurren – äh, zu beauftragen…

Auf nach Murten

Pünktlich um sieben Uhr morgens machte sich die Karawane mit vier Fahrzeugen auf die Reise nach Murten. Nach einer ereignislosen Fahrt trafen alle in kurzen Abständen im Restaurant «Seepark Schiffenen» am Schiffenen-Stausee ein. Eine kleine Stärkung in Form eines Spezial-Sandwiches war natürlich höchst willkommen. Kaffee und sonstige Flüssigkeiten gehörten offensichtlich dazu.

Rund eine Stunde später machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft im «Hotel Bad Murtensee» in Murten, wo wir unsere Fahrzeuge abstellten und sogleich punkt Mittag den Raddampfer enterten, um nach Môtier zu gelangen. Glücklicherweise schafften dies auch die Herren, welche ihres Navigationsgerätes noch nicht ganz Herr sind.

Weinberg «Le petit Chateau» Môtiers

Am Hafen von Môtier erwartete uns der Patron des Weingutes, Eric Simonet, bereits sehnsüchtig, um uns einige Geheimnisse des Winzerlebens preiszugeben. Auf seinem fortschrittlichen Tablet (einem bemalten Kartonbogen) erklärte uns Monsieur Simonet, wo auf der Erde diese wunderbaren (Reben)-Pflänzchen am besten gedeihen, wo sie in der Schweiz angebaut werden und welche Sorten für was verwendet werden. Leider kämpft auch ein Winzer mit Unzulänglichkeiten wie Parasiten, Wind und Wetter.

Danach konnten wir einen Teil des Rebgutes in Augenschein nehmen, bevor wir uns an die wichtigste und verantwortungsvollste Aufgabe machen konnten – der Degustationen der verschiedenen edlen Tropfen. Überflüssig zu erwähnen, dass wir unseren Winzer natürlich mit einem kleinen Ständchen im Weinkeller beglückten.

Von den Geheimnissen des Winzerlebens erfahren... Bild: zVg

Spass bei Schiffrundfahrt und Mini-Golf

Nach so einer schweren und verantwortungsvollen Aufgabe wendeten wir uns wieder der Gemütlichkeit zu. Mit dem Raddampfer genossen wir die Murtensee-Rundfahrt mit Gesang und Trank zurück nach Murten, wo wir um 17.00 Uhr ins Hotel eincheckten, allerdings nicht ohne uns vorher sportlich zu betätigen. Bei einem kleinen Mini-Golf-Turnier konnten wir unser Talent unter Beweis stellen. Rätselhaft ist immer noch, wie es eine Gruppe geschafft hat, die achtzehn Bahnen in der gleichen Zeit zu bewältigen, wie die zweite Gruppe für neun Bahnen benötigte…

Männerchor im Ausgang

Das gemeinsame Abendessen, zur Auswahl standen im Voraus bestellte Fleisch-, Fisch- und Vegimenus, wurde als vorzüglich empfunden. Bei Speis und Trank kann eine Männerschar manchmal durchaus etwas lauter werden. Um die anwesenden Gäste zu besänftigen, gaben wir ein Liedchen zum Besten, das Publikum dankte es umgehend mit Wohlwollen und Applaus.

Nach Kaffee und Dessert machten wir uns gemeinsam auf, Murten bei Nacht kennenzulernen. Unter den Arkaden der Altstadt fanden wir ein schönes Lokal, wo wir auf unsere Gesundheit anstossen konnten. Leider wollten die Wirtsleute gegen Mitternacht ihren wohlverdienten Feierabend geniessen, so dass wir weiterzogen. Eine Gruppe machte sich auf den Heimweg ins Hotel, die zweite Gruppe erkundete noch eine Kellerbar, respektive zu späterer Stunde noch ein weiteres Lokal.

Da ich hier nicht persönlich zugegen war, möchte ich nichts vom Hören-Sagen berichten und auch keine Gerüchte in Umlauf bringen. Ich bin der Meinung: Hüllen wir einfach das Mäntelchen des Schweigens darüber…

Das Berntor in Murten, ein hübsches Gruppenfoto im Weinkeller und Seerundfahrt auf dem Murtensee. Bild: zVg

Tag 2

Den folgenden Tag konnten wir mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet beginnen. Ein wahrhafter (Traum-)Schmaus erwartete uns. Brote, Säfte, Aufschnitte, Wurst, Käse, Ei, Bratspeck und, und, und. Für jeden gab es etwas Feines. Glücklicherweise war das Angebot von sieben bis zehn Uhr verfügbar, also auch für die, die es nachts gaaanz streng hatten.

Ein zufriedenes Publikum

Leider war das Wetter nicht so trocken, wie erhofft. Die beiden geplanten Übungseinheiten mit 1. und 2. Tenor, sowie Bariton und Bass wurden trotzdem zwischen Mittag und dreizehn Uhr unter dem Torbogen des Haupteingangs zum schmucken Schloss Murten abgehalten. Das geplante Ständchen mit Tenü (schwarze Hose, rotes Kurzarmhemd) wurde um vierzehn Uhr vor dem Berntor wie geplant bei allerschönstem Wetter mit Sonnenschein abgehalten. Die zahlreich erschienen Zuschauer waren entzückt, wir zufrieden, die Dirigentin selig und uns wurde sogar Weisswein und Bier offeriert. Was für ein grossartiges, liebes Publikum.

Etwas in eigener Sache, liebe Sängerkameraden. Dieses Hemd, wohl kurzärmlig, dieser Stoff, so dick, da bekommst du in Sibirien bei minus 30 Grad noch einen Hitzschlag. Das geht gar nicht.

«Freier Nachmittag» und Ausgang

Der Nachmittag konnte individuell gestaltet werden, einige nutzten die Zeit für einen Stadtbummel, etwas Shopping, Besichtigung der Stadtmauer, wieder andere um etwas auszuruhen und Kraft sammeln.

Für das Abendessen trafen wir uns im Lokal «La Brasserie» im oberen Teil des Städtchens, wo wir uns ab 19.30 Uhr vorzüglich verköstigten. Jeder wählte das Abendessen nach seinem Gusto aus. Dessert, Kaffee, Wein, Digestif, alles was das Herz begehrte.

Anschliessend konnten wir wieder das Nachtleben geniessen. Es wurde mir zugetragen, dass die Schlafenszeiten, bis auf eine Ausnahme, anscheinend erheblich länger waren als noch tags zuvor. Die Ausnahme hat zeitweilig auf dem Thron geschlafen – wohlgemerkt, nicht der Königliche im Schloss Murten.

Bestimmt wären alle noch gerne geblieben, aber die nächste Vereinsreise kommt bestimmt. Bild: zVg

Letzter Tag

Sonnenschein und warmes Wetter. Was wollen wir mehr? Gruyère, unser letztes Ziel liegt etwa 45 Autominuten entfernt. Dieses schmucke Städtchen empfing uns mit einem typischen Sennen-Umzug mit Kuhglocken. Da wir nach dieser Fahrt bereits wieder etwas müde waren, mussten wir zuerst einkehren.

Danach besichtigten wir das Schloss Gruyère. Beeindruckend ist der sehr schöne und gepflegte Zustand des gesamten Komplexes. Auch erfährt man Wissenswertes über die wechselvolle Geschichte des Schlosses und die des Kanton Freiburg im Besonderen, welches auf seiner Anhöhe einen fantastischen Ausblick über die Ebene gewährt. Eindrücklich sind auch die einzelnen Räume, die wie erwähnt, mit viel Liebe zum Detail, gepflegt werden.

Käse, begeisterte Passanten und Heimreise

Nach einem feinen Mittagessen, auf der Speisekarte standen Rösti, Älpler-Maccheroni, Fondue, Raclette alles was das Herz begehrt und alles mit feinstem Käse, versammelten wir uns vor dem Lokal, wo wir ein Liedchen zu Besten gaben. Da das Publikum sichtlich Wohlgefallen an unserem Gesang fand, versammelten wir uns vor dem Dorfbrunnen und sangen nochmals ein Lied.

Erstaunlich wie viele Passanten und Touristen sich ansammelten, um uns zu lauschen, applaudieren, fotografieren und zu filmen. Vielleicht finden wir uns plötzlich auf – wie heisst das schon wieder – ah ja, Facebook?

Kurz nach 16.00 Uhr machten wir uns auf die Heimreise, schade, ich für meinen Teil wäre gerne noch geblieben und ich denke so ist es sicherlich auch meinen Kameraden und unserer Dirigentin ergangen. Die nächste Vereinsreise kommt bestimmt.

Männerchor Schänis