Die Durchschnittstemperatur am 1. November war 15.7 Grad – das ist ein neuer Rekord, wie die Zürichseezeitung berichtet. Seit 1972 ist der Zürichsee das erste Mal so warm. Normalerweise war er in der Vergangenheit in den vorherigen Novembermonaten zwischen 11 und 12 Grad warm. Die zweitwärmste Temperatur stammt aus dem Jahr 2005 mit 14.2 Grad und die kälteste aus dem Jahr 1974 mit 8.1 Grad.
Im Hitzesommer 2003 war die Temperatur mit 10.4 Grad ungewöhnlich tief. Die Wassertemperatur hängt somit nicht von den Sommertemperaturen ab. Vielmehr zählt, wie kalt und stürmisch das Wetter in den nachfolgenden Monaten war. Der wärmste Oktober seit Messbeginn liefert die warme Durchschnittstemperatur jetzt.
Klimawandel sichtbar
Der Klimawandel zeigt sich also auch bei der Wassertemperatur vom Zürichsee. In den letzten 50 Jahren hat sich der Zürichsee erwärmt. Diese Wärme nutzt die giftige, rote Burgunderblutalge, die sich immer stärker ausbreitet. Die Badenden leiden nach dem Schwumm an Hautreizungen, die die rote Burgunderblutalge auslöst. Das Gift dieser Pflanze ist für Mensch und Tier gefährlich. Sie wird mit Schlangengift verglichen. Für Tiere kann es tödlich enden, wenn sie das Seewasser trinken.
Der Sonnenbarsch profitiert
Das ökologische Gleichgewicht wird durch die stete und rasche Erwärmung bedroht, weil die chemischen und ökologischen Prozesse beeinflusst werden. Die Zyklen des Wachstums von Mikroorganismen geraten durcheinander wie Mikrobiologe Professor Thomas Posch von der limunologischen Forschungsstation in Kilchberg der Zürichseezeitung mitteilt. Diese Störung macht sich aus bei der Nahrungskette und somit den Fischbeständen bemerkbar.
Hingegen profitiert der Sonnenbarsch vom Klimawandel. Die anderen Fische könnten eher Mühe haben, sich anzupassen und einzelne werden wohl sehr gefährdet sein. Mehr kann man zu der jetztigen Situation nicht sagen, da die Forschungsarbeiten noch im Gange sind. Doch die Entwicklung schreitet unglaublich rasch voran.