Der Kanton Glarus hatte es als Erster versucht, Windenergie in der Linthebene zu etablieren – in Bilten. Die Glarner Regierung blies ihre Pläne 2019 nach starkem Gegenwind ab. Der Kanton Schwyz sieht bekanntlich in der March Potenzial. Zehn von 13 möglichen Anlagen sind in Tuggen, Schübelbach und Reichenburg im Richtplan vorgesehen – in direkter Nachbarschaft zum St. Galler Linthgebiet.
Nun hat vor Kurzem der Kanton St.Gallen eigene Pläne präsentiert. Auch er sieht Potenzial in der Linthebene. Als einem von 17 Standorten, die er aus einer doppelt so langen Liste als geeignet ausgewählt hat. Namentlich in der Gemeinde Schänis. Grob betrachtet sind es die gleichen Standorte, die schon die Glarner auserkoren hatten – einfach auf der anderen Seite der Linth, wie Ralph Etter, Leiter des St.Galler Amts für Raumentwicklung und Geoinformation, auf Nachfrage ausführte.
Glarus und Schwyz seien über die Pläne informiert. Grundsätzlich versuche man, die potenziellen Standorte zu konzentrieren. «Es kann sein, dass es einen grossen Windpark gibt in der Linthebene», erklärte Etter. Thomas Huwyler, Amtsleiter Raumentwicklung Kanton Schwyz, bestätigt auf Anfrage: «Die Gemeinden und der Kanton Schwyz sind vom Kanton St. Gallen direkt über den Stand der Planungen zur Windkraft informiert worden.» Die Kantone seien angehalten, ihre raumwirksamen Aufgaben und Planungen aufeinander abzustimmen.
Zur Idee eines gemeinsamen Windparks meint Huwyler: «Ein grenzüberschreitender Windpark im Linthgebiet wäre durchaus denkbar, wobei die Gemeinden in diesem Prozess ein gewichtiges Wort mitzureden haben.» Im Kanton Schwyz ist die Vernehmlassung zum Richtplan durchgeführt worden, es läuft die Bearbeitung der zahlreichen Antworten. Im Frühling sollen die Ergebnisse und Entscheide der Regierung über das weitere Vorgehen im Umgang mit den «Vorranggebieten für Windenergienutzung » kommuniziert werden.