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Schweiz
28.05.2023
28.05.2023 06:50 Uhr

Zürcher Velo-Politik: Sogar Sängerin Vera Kaa wehrt sich

Sängerin Vera Kaa kritisiert Velo Highways in der Stadt Zürich
Sängerin Vera Kaa kritisiert Velo Highways in der Stadt Zürich Bild: zVfg
Die Zürcher Velo-Idealisierung wird allmählich sogar für rotgrüne Stammwähler zum Ärgernis. Und eine bekannte Sängerin wehrt sich ebenfalls.

Die Zürcher Velopolitik wird immer mehr zum Ärgernis – bis weit in  ein eigentlich velofreundliches Umfeld. Im Stadtquartier Wollishofen beispielsweise macht sich eine massive Opposition gegen den geplanten Velo-Highway breit. Grund: Eltern fürchten sich um die Sicherheit der Schulkinder, weil die Velos viel zu schnell unterwegs sind und die Kleinen gefährden.

Verwirrende Markierungen

Weil ausserdem – um dem Velo freie Fahrt zu garantieren – sämtliche verkehrsberuhigende Massnahmen entfernt wurden, besitzen plötzlich auch Autos wieder mehr Freiraum. Zudem verwirren die grünen Markierungen an den Schnellstrassen für Fahrräder. Sie sind eigentlich nur verzierend gedacht – viele Velolenkerinnen befahren sie aber und begeben sich damit selber in Gefahr, weil sie in den Bereich von öffnenden Autotüren geraten könnten.

Die Sängerin Vera Kaa, die an einer dieser «velofreundlichen» Strassen wohnt und sich selber als «grün Wählende» bezeichnet, sagt der «Neuen Zürcher Zeitung»: «Wir sehen, dass es ein totaler Blödsinn ist, auf einer Strasse, auf der Velo und Auto perfekt aneinander vorbeikommen, eine Velostrecke einzurichten.» Rasende Fahrräder seien für Schulkinder viel gefährlicher als Autos.

 

  • Velo Highways stossen auf Kritik Bild: zVfg
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  • Studie eines möglichen Velo Highways Bild: zVfg
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Ein Food-Kurier ärgert sich masslos

Am Freitag spielte sich an der zum regelmässigen Ärgernis gewordenen Velo-Demos in der Zürcher Innenstadt eine groteske Szene ab: Ein Food-Kurier sah sich in seiner Arbeit behindert – weil er mit seinem Lieferwagen nicht an den Velo-Demonstrierenden vorbeikam und seine Ware nicht ausliefern konnte. In einem Video von ZüriToday ist zu hören, wie er die Teilnehmer der «Critical Mass» anschnauzt:« Ich muss arbeiten, ich warte schon eine halbe Stunde. Das ist doch ein Scheissdreck, bitte geht weg!».

Gewerbe als grösster Verlierer 

Der langen Rede kurzer Sinn: Selbst grünen Wählern geht die Velo-Ideologie zu weit. Und die grössten Verlierer sind immer die Gewerbetreibenden.

Thomas Renggli, Linth24