Die Zürcher Velopolitik wird immer mehr zum Ärgernis – bis weit in ein eigentlich velofreundliches Umfeld. Im Stadtquartier Wollishofen beispielsweise macht sich eine massive Opposition gegen den geplanten Velo-Highway breit. Grund: Eltern fürchten sich um die Sicherheit der Schulkinder, weil die Velos viel zu schnell unterwegs sind und die Kleinen gefährden.
Verwirrende Markierungen
Weil ausserdem – um dem Velo freie Fahrt zu garantieren – sämtliche verkehrsberuhigende Massnahmen entfernt wurden, besitzen plötzlich auch Autos wieder mehr Freiraum. Zudem verwirren die grünen Markierungen an den Schnellstrassen für Fahrräder. Sie sind eigentlich nur verzierend gedacht – viele Velolenkerinnen befahren sie aber und begeben sich damit selber in Gefahr, weil sie in den Bereich von öffnenden Autotüren geraten könnten.
Die Sängerin Vera Kaa, die an einer dieser «velofreundlichen» Strassen wohnt und sich selber als «grün Wählende» bezeichnet, sagt der «Neuen Zürcher Zeitung»: «Wir sehen, dass es ein totaler Blödsinn ist, auf einer Strasse, auf der Velo und Auto perfekt aneinander vorbeikommen, eine Velostrecke einzurichten.» Rasende Fahrräder seien für Schulkinder viel gefährlicher als Autos.