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Uznach
22.09.2023
22.09.2023 21:16 Uhr

Tunnel billiger als Umfahrung

Projekt-Initiant Erwin Elsener mit einem ersten Modell eines der Kreisel des Uzner Städtlitunnels. (Archivbild)
Projekt-Initiant Erwin Elsener mit einem ersten Modell eines der Kreisel des Uzner Städtlitunnels. (Archivbild) Bild: zVg
Gut besucht war der Infoabend zum Uzner Städtlitunnel. Initiant Erwin Elsener und die IG Mobilität Region Uznach sehen ihn als nachhaltigere, billigere Alternative zur A15-Gaster.

Was Rapperswil-Jona fertiggebracht hat, nämlich mit einer Abstimmung den Durchgangsverkehr dereinst unterirdisch zu führen, möchte auch Uznach erreichen und sein Städtchen mit einem Tunnel vom Strassenverkehr befreien. Dies zumindest nach Vorstellung von Erwin Elsener, unterstützt durch die Gruppe «IG Mobilität Region Uznach» (IGMRU). Gemeinsam wurde ein solches Projekt ausgearbeitet. Wobei zu bemerken ist, dass über die Untertunnelung schon vor über 30 Jahren gesprochen wurde, als Theo Müller, Architekt, einen Vorschlag präsentierte.

Inzwischen hat der Durchgangsverkehr mächtig zugenommen. Täglich fahren rund 18'000 Fahrzeuge durch das Städtchen. Elsener möchte – mit Unterstützung der IGMRU – den Verkehr minimieren und das Städtli nur noch für den internen und öffentlichen Verkehr offenhalten.

Überraschend gut besuchte Städtlitunnel-Präsentation

Am Donnerstag, 21. September 2023, präsentierte Elsener seinen Vorschlag an einer öffentlichen Veranstaltung, die überraschend gut besucht wurde. Seine Idee: Der motorisierte Verkehr wird vom Rössliplatz bis zur Grynaustrasse in den Tunnel verbannt. Dazu werden 3 Kreisel die Abzweigungen regeln:

  1. Ochsenplatz (Einfahrt von der Zürcherstrasse)
  2. Rössliplatz (Einfahrt von Gommiswald, Kaltbrunn, Ernetschwil)
  3. Bahnübergang (Untertunnelung des Bahnübergangs)

Damit der Kreisel 3 erstellt werden kann, muss der Steinenbach in ein neues Bett verlegt werden, d.h. von der Rotfarb zur Axpo-Grynau, was räumlich gut möglich wäre, zwischen Naturschutzgebiet und Gewerbe Burgerriet. Der Tunnel führt unter der Bahnlinie durch.

Städtlitunnel viel billiger und nachhaltiger als Umfahrung

Wie geht es weiter mit der Idee? Elsener fordert den Kanton – respektive das Tiefbauamt – auf, seine Idee aufzunehmen und der geplanten Grossraumumfahrung als Alternative gegenüberzustellen.

Das Tunnelprojekt ist billiger und nachhaltiger als das Projekt, welches der Kanton jetzt in Bearbeitung hat. Der Tunnel, der rund 600 Meter unter dem Städtchen geführt wird, würde viel weniger Land benötigen als die Umfahrungstrasse. Die Kosten für die Realisation der Umfahrung des Kantons belaufen sich auf ca. 350 Millionen Franken. Elsener hingegen schätzt, dass für sein Projekt ca. 180 bis 200 Millionen Franken reichen würden. Aus seiner Sicht braucht es die Bereitschaft von vielen Amtsstellen, sein Projekt zu prüfen. Elsener rechnet mit ca. 6 Jahren für den Tunnelbau, sofern keine jetzt noch nicht erkennbaren Hindernisse dazukommen.

Publikum mit einigen Fragen

Dass jetzt die Fragerunde beim interessierten Publikum gross war, konnte man sich vorstellen. Wird der Tunnel den Durchgangsverkehr wirklich beschleunigen? Lassen sich die Staus von 5 Zufahrten wirklich mit den Kreiseln auffangen? In welchem Jahr darf Uznach ein Tunnelfest organisieren? usw.

Cornelia Meier von der IGMRU stellte weitere Projekte vor, die jedoch hinter dem Hauptthema Städtlitunnel verschwanden. Zuletzt bleibt die berechtigte Frage: Hat nun das Projekt von Elsener überhaupt eine Chance?

www.verbindungsstrasse-alternative.ch

Werner Hofstetter, freier Mitarbeiter Linth24