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Gesundheit
21.11.2023
21.11.2023 15:49 Uhr

Brustkrebs-OP's in Uganda

Einsatzteam der Hirslanden Klinik Stephanshorn.
Einsatzteam der Hirslanden Klinik Stephanshorn. Bild: zVg
Brustkrebs-Spezialisten der Hirslanden Klinik Stephanshorn reisten nach Uganda, um dort zu operieren.

Im Brustkrebs-Monat Oktober und als Dankeschön für 10 Jahre Brustkrebs-Zertifizierung Stephanshorn, reisten Mitarbeiter der Hirslanden Klinik Stephanshorn mit dem Facharzt des Brust- und Tumorzentrums Ostschweiz, Prof. Dr. med. Michael Knauer, nach Uganda.

Finanziert wurde der Einsatz von Cheira, einer ehrenamtlich geführten Organisation, die seit Jahren in verschiedenen Ländern Afrikas chirurgische, medizinische Einsätze durchführt. Cheira ist Teil des Rotary Clubs Appenzell.

Ziel dieser intensiven Woche war, die Behandlung von Frauen mit Brusttumoren mit den lokalen Gesundheitsfachleuten. Daraus resultierend sollte ein Konzept erarbeitet werden, dass den mittellosen Patientinnen eine kostengünstig und bezahlbare Behandlung ermöglicht.

Behandlung für Frauen zu teuer

Eine Frau in Uganda hat ein durchschnittliches Einkommen von 2 bis 3  Dollar pro Tag. Mit diesen Einkünften kann sie sich den Besuch beim Onkologen nicht leisten. Zudem sind die Medikamente für die Chemotherapie unerschwinglich. Eine Brustamputation kostet, wenn überhaupt erhältlich, ab 1000 Franken und ist für die Familien nicht finanzierbar. Es gibt ein einziges Bestrahlungsgerät in ganz Uganda und dies war bei unserem Aufenthalt defekt und ausser Betrieb. 

Daher gehen die meisten Frauen von Anfang an zum «Witch-Doctor» und wenn sie in die Spitäler kommen, ist meist das terminale Stadium erreicht. «Meine Familie hatte das Geld nicht, den Tumor bei einem Arzt abzuklären, geschweige denn eine Operation zu finanzieren», sagte eine der Frauen vor Ort. 

  • Frauen warten auf ihren Eingriff Bild: zVg
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  • Sie sind zum Teil über 300km angereist. Bild: zVg
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  • Ankündigung des brustchirurgischen Einsatzes Bild: zVg
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24 Eingriffe in einer Woche

Cheira spendete 2021 dem Herona Hospital ein Ultraschallgerät. Das Spital betreut in einer sehr armen Region die Landbevölkerung. Mittlerweile ist das Ultraschallgerät neben den Laborresultaten, das wichtigste Diagnostikgerät. Mit der verbesserten Diagnostik, wurden bald viele Brusttumore diagnostiziert. Aber was tun? Das Spital kann ohne Hilfe die Behandlungen nicht anbieten. Es fehlt an Geld, Fachwissen, Pathologie-Diagnostik. Gefragt ist ein Konzept, wie kostengünstig eine Behandlung angeboten werden kann.

Das angereiste Team untersuchte während der Woche 70 Patientinnen und führte 24 Eingriffe durch. Ausserdem fanden sie durch Gespräche mit den lokalen Gesundheitsfachleuten Vertreter einer technischen Pathologie-Diagnostik-Firma, um sicher und schnell mit rund 40 Dollar eine gesicherte Diagnose anbieten zu können.

Das Konzept wäre umsetzbar. Nun liegt es in den Händen der Spitalmitarbeitenden die Landfrauen bei Verdacht ins Spital zum Screening zu bringen. Der Start ist gelungen. 

StGallen24