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Fussball
27.11.2023
27.11.2023 14:11 Uhr

FC Rapperswil-Jona: Frühlingsgefühle im November

Schöne Aussichten auf dem Grünfeld: Die sportlichen Wolken haben sich verzogen.
Schöne Aussichten auf dem Grünfeld: Die sportlichen Wolken haben sich verzogen. Bild: zVg
Mit dem Sieg gegen Servette hat der FC Rapperswil-Jona einen schönen Schlusspunkt gesetzt. Obwohl der Rückstand auf den Aufstiegsplatz gross ist, verströmen die Verantwortlichen Optimismus.

Gegen ein paar Wochen Pause hat grundsätzlich niemand etwas einzuwenden – umso weniger als die Temperaturen derzeit eher an Skifahren am Flumserberg als an Fussball auf dem Grünfeld erinnern.

Ärgerliche Forfaitniederlage

Für den FC Rapperswil-Jona kommen die Weihnachtsferien aber gleichwohl zur Unzeit. Denn das Team von Trainer David Sesa befindet sich in bestechender Form. Von den letzten neun Meisterschaftsspielen gewann es acht – nur bei Leader Etoile Carouge musste es als Verlierer vom Feld. Hätte Rappi nicht in der Startphase der Meisterschaft gegen die zweiten Mannschaften von Basel, YB und vom FCZ dreimal verloren und gegen Brühl eine ärgerliche Forfaitniederlage (wegen eines nicht gemeldeten Spielers auf dem Machtblatt), wäre der aufstiegsberechtigte Spitzenplatz zum Greifen nah. So aber klafft eine Lücke von sieben Punkten (bzw. zehn Verlustpunkten).

Zufrieden mit der Entwicklung

Trainer Sesa ist gleichwohl zufrieden mit der Entwicklung: «Wir sind auf dem richtigen Weg. Dass sich die Mannschaft zuerst finden musste, war keine Überraschung. Mit Oan Djorkaeff stiess ein Schlüsselspieler erst spät zum Team – und von den Neuzuzügen hatten Spieler wie Tia, Morgado und Ajeti zuletzt kaum Spielpraxis». Und im Schweizer Cup habe man mit dem Sieg gegen Yverdon und der respektablen Leistung gegen die Young Boys einen guten Eindruck hinterlassen.

Der Ex-Internationale weist ausserdem auf die Unwägbarkeiten in der Promotion League hin: «Die U21-Teams sind hervorragend ausgebildet und frei vom grossen Druck. Ausserdem bewegen wir uns in einer Liga, in der wir weit reisen und einen grossen Aufwand betreiben müssen.» Blickt er in die Challenge League, ist sich Sesa aber ziemlich sicher, dass es dort auch Platz für Rappi hätte: «Stade Nyonnais, der Aufsteiger des letzten Sommers, belegt mit der praktisch gleichen Mannschaft wie vergangene Saison den dritten Platz».

Entschlossen: Trainer David Sesa will im neuen Jahr «nochmals angreifen». Bild: zvg

Der Präsident lobt die Spielkultur

Zufrieden mit der Entwicklung zeigt sich auch Präsident Rocco Delli Colli: «Wir zeigen Spielkultur und kreieren Chancen und offensive Akzente. Wer so spielen will, braucht auch etwas Geduld.» Deshalb sieht der Patron keinen Grund, an der Mannschaftszusammensetzung etwas zu ändern: «Wir wollen auf der bestehenden Basis weiterarbeiten – und auch künftig dem eigenen Nachwuchs die Chance geben.» Gleichwohl geht sein Blick eine Klasse höher: «Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer Nachwuchsabteilung und der Infrastruktur das Potenzial für die Challenge League hätten.»

Der Rückstand als gutes Omen?

Noch spricht Delli Colli im Konjunktiv. Auch, dass in der Aufstiegssaison 2016/2017 der Rückstand in der Winterpause noch grösser war als jetzt, will er nicht werten. So oder so sollten sich alle Rappi-Fans ein Datum schon jetzt merken – den 18. Mai 2024. Dann gastiert Etoile Carouge auf dem Grünfeld. Gut möglich, dass es ein echtes Finalspiel wird.

Zuversichtlicher Präsident: Rocco Delli Colli freut sich über die Spielkultur. Bild: Linth24
Thomas Renggli