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10.01.2024
09.01.2024 19:28 Uhr

40 Jahre KEZO-Abfallunterricht

Ein eindrücklicher Blick in den KEZO-Verbrennungsofen für Schulkinder.
Ein eindrücklicher Blick in den KEZO-Verbrennungsofen für Schulkinder. Bild: KEZO
Vor 40 Jahren initiierte die KEZO in zwei Pilotgemeinden ein Abfallinfoprojekt. Dank der Pionierarbeit etablierte sich Umweltbildung in der Schweiz. Nun gibt es ein neues Programm.

Seit 40 Jahren prägt die KEZO in Hinwil die Schweizer Umweltbildung entscheidend mit: Mit einer Mischung aus Tradition, technischen Innovationen und gesellschaftlichen Engagement hat sich die KEZO nicht nur als Industriestandort, sondern auch als Lern- und Erlebnisort etabliert. Nebst dem Umweltunterricht bietet sie Führungen sowie Themenabende an.

Frühzeitige Sensibilisierung

Im Jahr 1984 führten die KEZO und die Schweizerische Vereinigung für Gewässerschutz und Lufthygiene (VGL) in Absprache mit der Erziehungsdirektion des Kantons Zürich ein neuartiges Abfallinformationsprojekt durch. Dieses startete vorerst in den Pilotgemeinden Wetzikon und Seegräben unter der Leitung des ehemaligen KEZO-Präsidenten Erich Suter und seiner Frau Anita.

Das Haupanliegen der Suters war es, die Gesellschaft zu einer verstärkten Abfalltrennung und -vermeidung zu bewegen. Dies könne nur Erfolg haben, wenn die Bevölkerung möglichst früh mit den Problemen der Abfallverwertung vertraut gemacht würde, so ihre Sichtweise. Der Abfallunterricht wurde stufengerecht für die Volksschule konzipiert: Die Kinder lernen verschiedene Abfallstoffe, wertvolle Rohstoffe und Sammelstellen kennen und diskutieren über verantwortungsvollen Konsum. Nach dem Unterricht nehmen die Kinder ihr Wissen mit nach Hause – und ändern im Idealfall das Verhalten ihrer Eltern.

Seit 1984 bietet die KEZO für Schulklassen den Umweltunterricht an. An Führungen erhalten Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Abfallverwertung. Bild: KEZO

Vom Pilotprojekt zur schweizweiten Etablierung

Das positive Echo von Lehrpersonen ermunterte die Initianten, ihr Einzugsgebiet zu vergrössern. Schon ein Jahr später machten 17 Lehrpersonen aus 24 KEZO-Gemeinden mit und erreichten rund 7'000 Schülerinnen und Schüler.

Auch über die Region hinaus weckte das Abfallinformationsprojekt der KEZO grosses Interesse. Für die Lehrpersonen gab es Gelegenheiten, an verschiedenen Lehrveranstaltungen über die Erfahrungen im Abfallunterricht zu berichten, so beispielsweise an diversen Lehrerfortbildungen in Basel, Obwalden, Glarus oder am Pestalozzianum in Zürich. Sogar über die Landesgrenzen hinaus weckte das Programm grosses Interesse.

Der Abfallunterricht wurde im Jahr 1990 mit Subventionen vom Regierungsrat unterstützt, um das Projekt im ganzen Kanton Zürich mit Hilfe von Erich Suter zu verwirklichen. Was als Pilotprojekt der KEZO begann, ist heute ein schweizweit etabliertes Programm und steht heute unter der Federführung der Stiftung PUSCH Praktischer Umweltschutz.

Mit Fokus auf die drei Themen «Vermeiden, Vermindern, Verwerten» bietet die KEZO einen stufengerechten Umweltunterricht an. Bild: KEZO

Nachhaltiger Umweltunterricht für Schulen

Die KEZO bietet den Umweltunterricht auch noch heute für die Schulen und Kindergärten in den Zweckverbandsgemeinden an. Über die Jahre hat sich dieser weiterentwickelt und den sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst. Die zielgruppenspezifischen und lehrplanangepassten Module erstrecken sich über die gesamte Schulzeit und legen den Fokus auf die drei Themen «Vermeiden, Vermindern, Verwerten». Drei Schritte, um der Umwelt ein kleines Stück entgegenzukommen, wie ein Leitspruch schon in den 1990er-Jahren sagte.

Die hohe Wertschätzung des Bildungsprogramms der KEZO zeigt sich auch in den Zahlen. Jährlich nehmen rund 300 Schulklassen am Umweltunterricht teil. Die Schulbesuche werden von einem motivierten und engagierten Team aus fachlich ausgebildeten Lehrpersonen durchgeführt, das sich für eine nachhaltige Entwicklung im Umweltbereich einsetzt und Freude an der Arbeit mit jungen Menschen hat. Den Umweltunterricht kann jede Kindergarten- und Schulklasse der KEZO-Verbandsgemeinden kostenfrei buchen.

Öffentliche Führungen und Projekttag «Escape KEZO»

Die KEZO als Erlebnisort startet mit einem besonderen Angebot für die Öffentlichkeit ins Jubiläumsjahr. Unter dem Motto «Damals und heute» bietet die KEZO öffentliche Führungen an – Interessierte haben die Möglichkeit, an vier Terminen die Geschichte der KEZO kennenzulernen. Führungen sind für alle Interessierten ab 8 Jahren möglich und kostenfrei. An folgenden Terminen finden die öffentlichen Führungen «Damals und heute» statt.

  • Samstag, 27.01.2024
  • Samstag, 25.05.2024
  • Samstag, 28.09.2024
  • Samstag, 30.11.2024

Eine Anmeldung ist erforderlich: www.kezo.ch/fuehrungen.

Zudem bietet die KEZO ab dem neuen Schuljahr 2024/25 den Projekttag «Escape KEZO» für die 4.–6. Klasse an. Nach einer Führung lösen die Teilnehmenden im Stil eines Escape Rooms gemeinsam Rätsel, knacken Codes und wenden ihr Wissen zu den Themen «Vermeiden, Vermindern, Verwerten» konkret an. Interessierte Schulklassen können sich gerne bei der KEZO melden.

Über die KEZO

Die KEZO betreibt in Hinwil seit dem Jahr 1963 ein Werk zur Behandlung von Kehricht. Anfänglich als reine Kompostieranlage konzipiert, wird der Kehricht seit 1976 ausschliesslich thermisch verwertet. Zentrale Anliegen der KEZO sind die Verringerung bzw. Vermeidung von Kehricht, die Reduktion der Schadstoffbelastung und die Rückgewinnung von Energie, Metallen (Urban Mining) und anderen Stoffen aus dem Kehricht.

Die KEZO gehört dem Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland. Dieser Verband besteht aus 36 politischen Gemeinden: Bäretswil, Bauma, Bubikon, Dürnten, Egg, Erlenbach, Fehraltorf, Fischenthal, Gossau, Greifensee, Grüningen, Herrliberg, Hinwil, Hittnau, Hombrechtikon, Illnau-Effretikon/Kyburg, Küsnacht, Männedorf, Maur, Meilen, Mönchaltorf, Oetwil am See, Pfäffikon, Rapperswil-Jona, Russikon, Rüti, Seegräben, Stäfa, Uetikon am See, Uster, Volketswil, Wald, Weisslingen, Wetzikon, Zollikon und Zumikon.

Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO) / Linth24