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Kultur
22.03.2024

Senioren erleben Natur und Kunst

Den Parcours in der Natur begleitete Sr. Verena Lüscher mit frühlingshaften Klängen.
Den Parcours in der Natur begleitete Sr. Verena Lüscher mit frühlingshaften Klängen. Bild: zVg
Das Uzner Projekt Stadt:Kunst:Garten bereichert weiter. Bewohner des Altersheims Städtli trafen auf dem interaktiven Parcours Zauneidechse, Weissdorn und Co. – sowie Gebetsmühlen.

Die Umwelt aktiv wahrzunehmen und zu gestalten, ist ein generationenübergreifendes Erlebnis. Wenn sich der Mensch zudem gleich vor der Haustüre in schönster Natur bewegen kann, dann steht der Begegnung mit allem, was kreucht und fleucht, nichts mehr im Wege. So geschehen Mitte März im Rahmen des Projektes Stadt:Kunst:Garten in Uznach. Seniorinnen und Senioren des Altersheims Städtli durften zusammen mit den Projektverantwortlichen Bruno und Marlies Glaus und Georg und Marlis Wick in die Symbiose von Fauna und Flora, Kunstobjekten und Nutzgarten eintauchen.

Feine Geigenmusik, gespielt von Sr. Verena Lüscher, begleitete den Nachmittag und verwandelte die Umgebung unterhalb der Uzner Stadtmauer in einen kleinen Konzertsaal.

Ein Guckfenster (l.). Anfassen nicht nur erlaubt, sondern erwünscht: Auf dem Parcours erlebten die Teilnehmenden faszinierende Natur «direkt vor der Haustüre». Bild: zVg (Collage Linth24)

Erinnerungen werden wach

Die vorbereiteten Stationen wurden erwartungsvoll in Beschlag genommen – gefragt waren dabei alle Sinne. Man durfte durch die Gucklöcher schauen und die Vielfalt der Pflanzen am Wiesenbord erraten, ein Vogelnest oder ein Schneckenhaus in die Hand nehmen, von den Aroniabeeren naschen, dem Summen der ersten Hochbeetbesucher lauschen, am Salbeiblatt schnuppern oder den Rosmarinduft geniessen. Erinnerungen an fröhliche Kindertage wurden geweckt und Gartenerfahrungen ausgetauscht.

Roland Mazenauer (blauer Pulli) vom Aktivierungsteam des Alterstheims Städtli brachte den Seniorinnen und Senioren Fauna und Flora näher. Bild: zVg

Aha-Erlebnisse gab es bei den Ausführungen von Roland Mazenauer zum Sperlingsvogel Neuntöter oder von Georg Wick zur Zauneidechse und den hier umgesetzten Fördermassnahmen. Allein der Anblick der fröhlichen Seniorenschar, die den Kiesweg rüstig zu Fuss, mit Hilfe des Rollators oder gut begleitet und unterstützt im Rollstuhl bewältigte, zauberte den Passanten und Velofahrern ein Lächeln ins Gesicht. Man ist eben nie zu alt für eine kleine Entdeckungsreise!

Teil werden des Stadt:Kunst:Garten-Projektes. An der Tafel durfte man seine Eindrücke verewigen. Bild: zVg

Zwischen Kraut und Karma

Auch die Kunstobjekte wurden interessiert und augenzwinkernd kritisch unter die Lupe genommen. Mit Kreide konnte man seine eigenen Eindrücke zu Papier, exgüsi zu Tafel, bringen und wurde so zum partizipativen Teil des Kunstprojektes. Auch hier war die Devise: Nicht nur dabei, sondern mittendrin sein im Geschehen! Weiter dem Weg folgend warteten Sabine Schier-Schröders Gebetsmühlen auf die Interessierten. Die Kunstschaffende erklärte ihr Werk und erschloss das Bewusstsein des ewigen Kreislaufes, des Werdens und Vergehens, aber auch des Spriessens und Wachsens in der Natur. Auch hier folgte auf die lehrreiche Theorie die mehr als schwungvolle Praxis. Es juckte viele in den Fingern, die Mühlen in Bewegung und den Fluss des guten Karmas in Gang zu setzen.

Die Lust, den Garten auch in den folgenden Tagen und Wochen gemeinsam zu erkunden, den Wechsel der Jahreszeiten zu erleben und gespannt nach Zauneidechsen Ausschau zu halten, ist bei den Seniorinnen und Senioren auf alle Fälle geweckt. So bleiben Körper und Geist wach und die Seele wird vom blühenden Miteinander berührt.

PD/Linth24