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Kanton
17.05.2024

Mehr Lebensraum fürs Auerhuhn

Der Kanton St.Gallen hat zwei neue Waldreservate im Toggenburg: «Leist» (l.) und «Tanzboden-Regelstein». Beide sind wichtig für die Biodiversität.
Der Kanton St.Gallen hat zwei neue Waldreservate im Toggenburg: «Leist» (l.) und «Tanzboden-Regelstein». Beide sind wichtig für die Biodiversität. Bild: Kanton St.Gallen (Collage Linth24)
Für die zwei neuen Waldreservate «Tanzboden-Regelstein» und «Leist» haben die Waldeigentümer und der Kanton St.Gallen nun Verträge unterzeichnet. Dort lebt das gefährdete Auerhuhn.

Das neue Waldreservat «Tanzboden-Regelstein» liegt auf den Gemeindegebieten von Ebnat-Kappel und Wattwil. Die Waldregion 5 Toggenburg hat dieses Gebiet als Waldreservat ausgewählt, da in diesen Wäldern das seltene und gefährdete Auerhuhn lebt. Mit gezielten forstlichen Massnahmen wird in den kommenden Jahrzehnten der Lebensraum für diesen grossen und scheuen Waldvogel erhalten und verbessert.

427 Hektaren in Wattwil und Ebnat-Kappel

Das Waldreservat erstreckt sich in den Gemeinden Wattwil und Ebnat-Kappel entlang der Hangkrete Regelstein bis Schorüttenberg. Es umfasst gut 427 Hektaren Wald. Insgesamt sind 30 Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer am Waldreservat beteiligt. Die Politische Gemeinde Ebnat-Kappel ist mit 285 Hektaren die grösste Eigentümerin. Zusammen mit der Ortsgemeinde Kappel ist sie Hauptvertragspartnerin des Kantons. Die vielen privaten Waldeigentümerinnen und -eigentümer haben sich mit einer Beitrittserklärung zum Waldreservat bekannt.

Auf rund 355 Hektaren wird mit forstlichen Massnahmen der Lebensraum des Auerhuhns aufgewertet. Auf der restlichen Fläche wird auf Eingriffe verzichtet und der Wald der natürlichen Entwicklung überlassen.

«Leist»: 60 Hektaren in Alt St.Johann

Das Waldreservat «Tanzboden-Regelstein» ist nicht das einzige neue Waldreservat. Bereits im letzten Jahr hat die Ortsgemeinde Alt St.Johann mit dem Kanton St.Gallen einen Vertrag für das Naturwaldreservat «Leist» abgeschlossen. Die Fläche liegt auf der rechten Seite des Leistbaches bei Starkenbach. Auf einer Fläche von 60 Hektaren wachsen seltene Ahornwälder und artenreiche, natürliche Fichtenwälder. Sturmereignisse, zurückhaltende Holzernte, viel Totholz und schlechte Zugänglichkeit machen dieses Naturjuwel besonders wertvoll. Künftig wird dieses Waldreservat ohne menschliche Eingriffe der Natur überlassen.

Waldreservate fördern die Biodiversität

Waldreservate sind Flächen, in denen die Förderung der Biodiversität grossflächig im Zentrum steht. In den Naturwaldreservaten werden die Wälder der natürlichen Entwicklung ohne menschliches Zutun überlassen. Davon profitieren Arten, die auf viel Alt- und Totholz angewiesen sind, wie zum Beispiel Pilze, Käfer oder Spechte. Im Sonderwaldreservat wird die Biodiversität mit gezielten Massnahmen verbessert. Davon profitieren lichtbedürftige Arten wie Tagfalter, Blütenpflanzen oder Auerhühner. Weitere Informationen zu den Waldreservaten sind hier zu finden.

Die Schaffung neuer Waldreservate ist auch Bestandteil der «Biodiversitätsstrategie St.Gallen 2017-2025». Sie hat zum Ziel, die Vielfalt von Arten und Lebensräumen zu fördern und den Vollzug im Natur- und Landschaftsschutz zu verbessern. Die Strategie und weitere Informationen sind auf der Website des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei veröffentlicht.

Staatskanzlei Kanton St.Gallen / Linth24