Die FDP Rapperswil-Jona hatte Parteisitzung und verkündete danach in einer Medienmitteilung, sie «stelle sich hinter Stadtpräsident Martin Stöckling». Die Partei habe ihn für die Stadtratswahlen vom 22. September «einstimmig» nominiert und «würdigte die beachtlichen Leistungen des Stadtrats und der Verwaltung unter Stöcklings Führung».
Höhere Steuern
Mit dem Wort «beachtlich» meint die FDP wohl die jahrelangen Streitereien der Stadt in der Feuerwehr, bei der Wasserfassung Grünfeld, beim BWZ, die Differenzen mit dem Kanton, den China-Deal, die Fastschliessung des Bürgerspitals, den unumsetzbaren Masterplan Lido, den über zwei Amtsperioden irrlichterenden Nichtbau der Eis-Trainingshalle und den mit Unwahrheiten garnierten Abriss der alten Badi Lido, der jetzt zum 75-Millionen-Badiprojekt auf der zu kleinen Lido-Wiese und zu höheren Steuern führen soll.
Negative Stadt-Rechnung
Die FDP teilte auch noch mit, sie habe «das erste negative Rechnungsergebnis 2023 der Stadt seit zehn Jahren» und die sich «eintrübenden» Finanzaussichten «mit Sorge zur Kenntnis genommen».
Im Weiteren diskutierte die Partei laut ihrer Mitteilung noch über «die gesunkene Attraktivität» von Rapperswil-Jona im Vergleich zu den benachbarten Zürcher Gemeinden.
Hallenbad Lido gestorben
Bezüglich dem neusten Projekt ihres Nominierten schreibt die FDP, sie stehe (auch) «einstimmig» hinter «Planung und Bau des neuen Freibads im Lido». Das Hallenbad habe jedoch nur «eine knappe Mehrheit» gefunden. Die sich abzeichnende Steuererhöhung dafür sei «für einen grossen Teil» der Parteimitglieder nicht tragbar».
Wobei man sich hier fragt, weshalb die Partei denn «Planung und Bau des Lidos einstimmig» angenommen hat. Wie dem auch sei, sicher ist: Des Stadtpräsidenten neustes Projekt, oder zumindest das Hallenbad, ist selbst in dessen Partei FDP schon gestorben.
Sorgen und Todesstoss
Zusammenfassend teilte die FDP somit mit, sie sorge sich um die rundum sinkende Attraktivität von Rapperswil-Jona und verpasste zugleich Stöcklings Lido den Defacto-Todesstoss, schreibt aber im selben Text frohgemut, der Stadtpräsident solle weiter regieren
So «einstimmig» und widersprüchlich und zu Lasten der eigenen Glaubwürdigkeit kann sich also eine politische Partei positionieren. Ob das gut geht?