Es hätte eine grosse Geste sein sollen, als Stefano Patta bekanntgab, dass er mit der Aktion «San Gallä für alli» die St.Galler Bevölkerung zu gratis Pasta und Bratwurst einladen möchte. Zweimal wurde diese verschoben, einmal wegen Planungsunsicherheiten, einmal wegen Regen. Am Samstag fand die Aktion dann statt. Allerdings unter «sehr chaotischen Zuständen», wie stgallen24 erfahren hat.
Doch wer ist der Mann, der locker mal ein Essen für die ganze Stadt spendieren kann? Wie das «St.Galler Tagblatt» berichtete, gründete Patta in den letzten zwanzig Jahren vier Unternehmen - und alle gingen Konkurs: die Vito AG, die Granisol GmbH, die Durotherm GmbH und die Trebor AG. Weiter soll Patta innert drei Jahren 76 Mal betrieben worden sein. Die Summe der Verlustscheine beläuft sich auf knapp 700'000 Franken.
Gastrobetriebe wussten von nichts
Insgesamt 23 Gastrobetriebe sollen an der Aktion «San Gallä für alli» beteiligt gewesen sein. Blöd nur, dass nicht alle davon wussten. So auch das Einstein: «Wir distanzieren uns von der Aktion und wussten überhaupt nichts. Wir hatten nie Kontakt mit Herrn Patta», heisst es auf Anfrage von stgallen24.
Das Restaurant Bierfalken hingegen hat Bratwürste grilliert und Getränke ausgeschenkt: «Wer einen gültigen QR-Code hatte, bekam auch eine Wurst. Es gab ein paar technische Probleme, aber ansonsten hat alles funktioniert», sagt Gastro-Präsident René Rechsteiner.
Die ganze Aktion dürfte «mehrere Porsches kosten», schätzte Stefano Patta in einer Medienmitteilung und schmunzelte: «Ich habe ja schon einen.» Für eine Stellungnahme zum Event war Patta am Montag nicht zu erreichen.