Fussball, Volleyball und Geräteturnen gibt es auch. Aber Originalität und Überraschung kommen bei Kindern zwischen fünf und zehn Jahren meist besser an als Althergebrachtes. Deshalb gibt es einige Disziplinen, die man nicht auf dem Programm einer Kindersportwoche erwarten würde. Da ist zum Beispiel das Schluchtgumpen. Dazu braucht es zwei Schwedenkästen, ein Seil und Kinder, die sich im Stil von Tarzan von einem Kasten zum anderen schwingen. Mit zunehmender Dauer werden die Kästen weiter auseinander gestellt.
Vom Montag, 12. Oktober bis am Freitag, 16. Oktober können Eltern Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren morgens zur Turnhalle Wagen bringen und nachmittags (oder auf Wunsch auch abends) wieder abholen. Die Kinder sind bestens betreut, im Preis von 250 Franken sind Mittagessen und Zwischenverpflegungen inbegriffen.
Spielerisch und selbstbestimmt
Hinter der Kindersportwoche steht der Verein Frächbär, den die Sportlehrer Mihu Werren und Veton Causi aus Rapperswil-Jona im Sommer gegründet haben. In Wagen werden sie unterstützt von den Lehrerinnen Sarina Giollo und Tabea Werren. Mihu Werren organisierte bis vor zwei Jahren in Bern mit grossem Erfolg eine Kindersportwoche. Die dort gemachten Erfahrungen möchte er nun in sein neues Projekt einfliessen lassen. Die Kinder sollen nicht zu sportlichen Höchstleistungen angetrieben werden, sondern spielerisch und selbstbestimmt Bewegungserfahrungen machen. Zum Beispiel in der Bewegungslandschaft: Dazu wird der Geräteraum in die Turnhalle verschoben – und die Kinder können frei springen, hüpfen, hangeln, balancieren usw.
Bleibt noch die Frage: Wie funktioniert der Raketenstart der Frächbären? «Ein Kind hält sich an den Ringen fest», sagt Werren. «Ich springe von der Sprossenwand herunter und ziehe damit das Kind nach oben.» Hört sich gefährlich an, ist es aber nicht. «Alles bestens gesichert», so Werren. Dieses Spiel sei der Bestseller der Kindersportwoche in Bern gewesen – die halbe Stadt habe damals darüber gesprochen. «Genau diese Verbindung von Erlebnis, Bewegung und Emotion macht es aus – und bringt die Kinder dazu, sich im nächsten Jahr wieder anzumelden.»