Dem von seinen Kindern durchwegs als angenehme, ruhige, herzensgute, liebevolle, hilfsbereite, geduldige und verständnisvolle Person beschriebenen Beschuldigten wird vorgeworfen, am Vormittag des Karfreitags 19. April 2019 in seiner damaligen Wohnung in St.Gallen seine Ehefrau, eine serbisch-kosovarische Doppelbürgerin, im Affekt mit einem metallenen Schuhlöffel erschlagen zu haben.
Unkontrollierte Reaktion habe Tat ausgelöst
Die Familienverhältnisse seien früher intakt und harmonisch gewesen, bis sich seine Frau psychisch verändert und zu fantasieren begonnen habe, heisst es in der Anklageschrift. Spätestens als alle Kinder von zuhause ausgezogen seien, habe sich das Verhältnis zwischen dem Beschuldigten und seiner Frau markant verschlechtert, da sie ihn regelmässig mit Vorwürfen überschüttet, beschimpft, beleidigt und erniedrigt habe. Ihre erneuten Provokationen an erwähnten Vormittag sollen im Beschuldigten eine unkontrollierte Reaktion und somit die Tat ausgelöst haben.
Unbedingte Freiheitsstrafe
Der 67-Jährige wurde am Dienstag zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt und wird für sieben Jahre des Landes verwiesen. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Freiheitsstrafe von 7 Jahren. Der Beschuldigte ist 1974 als Bauarbeiter aus dem Kosovo in die Schweiz gekommen und hat später seine Familie nachgezogen.
Wie «FM1Today» berichtete, habe der Mann äusserst brutal gehandelt, sagte der Richter bei der Urteilsverkündung. Der Angeklagte und sein Verteidiger überlegen sich, das Urteil anzufechten.