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Uznach
20.01.2025
20.01.2025 14:46 Uhr

Neophyten werden kartiert

Ausschnitt aus einer Karte aus dem Neophytenmanagement der Gemeinde Uznach.
Ausschnitt aus einer Karte aus dem Neophytenmanagement der Gemeinde Uznach. Bild: zVg/www.uznach.ch
2024 wurde im Gemeindegebiet von Uznach eine flächendeckende Neophyten-Kartierung vorgenommen. Damit besteht nun die Grundlage für ein einheitliches Vorgehen gegen die Pflanzen.

Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die vor dem Jahr 1492 bei uns nicht vorgekommen sind. Durch den Menschen gelangten sie als Nutz- oder Gartenpflanzen zu uns oder wurden unbeabsichtigt eingeschleppt.

Die meisten Neophyten fügen sich problemlos in unsere Umwelt ein. Nur ein kleiner Teil, die sogenannten invasiven Neophyten, breitet sich aggressiv und invasionsartig aus und wird zu einem Problem.

Invasive Neophyten können durch ihre unkontrollierte Verbreitung viel Schaden anrichten, indem sie die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden, einheimische Pflanzen verdrängen, Bauten schädigen, Böschungen destabilisieren, naturnahe Lebensräume beeinträchtigen und Ertragsausfälle in der Land- und Forstwirtschaft verursachen.

Einheitliche Bekämpfung

Das Vorkommen von invasiven Neophyten variiert von Gemeinde zu Gemeinde stark und macht ein situationsgerechtes Vorgehen für jede Gemeinde notwendig. Da sich Neophyten jedoch über die Gemeindegrenzen hinweg ausbreiten, ist es sinnvoll, diese Pflanzen nach einem einheitlichen System zu bekämpfen.

Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF) ist gemäss Art. 5 der Verordnung zum Einführungsgesetz zur eidgenössischen Umweltschutzgesetzgebung (sGS 672.11) im Kanton St. Gallen für die Unterstützung und Koordination von Massnahmen zur Erfassung und Bekämpfung von verbotenen gebietsfremden Organismen zuständig.

Den politischen Gemeinden kommt gemäss Planungs- und Baugesetz (PBG; sGS 731.1) im Kanton St. Gallen eine Schlüsselstellung beim Vollzug von Schutzmassnahmen zu. Der Kanton kann gemäss Art. 117 PBG Beiträge an die Kosten von Massnahmen zur Erhaltung und Aufwertung von Lebensräumen und wertvollen Landschaften ausrichten.

Die Goldrute verbreitet sich so stark, dass es zu einer regelrechten Invasion kommen kann. Bild: zVg/www.uznach.ch/www.pixabay.com/Artur Pawlak/Collage: Linth24

Die Gemeinde Uznach hat im Jahr 2016 mit der Neophytenbekämpfung begonnen. Anfangs wurden die Einsätze durch das Tiefbauamt koordiniert und die Neophyten mit Freiwilligen, Helfenden aus dem Sozial- und Asylwesen sowie unter Beizug des Werkdienstes bekämpft. Vor allem das Naturschutzgebiet Aeschensack/Steinenbach, der Ernetschwilerbach und vereinzelte Standorte im Siedlungsgebiet wurden angegangen. 

Kartierung hilft 

Vor 2024 gab es keine systematische und flächendeckende Kartierung des Gemeindegebiets in Sachen Neophytenbekämpfung. Zwar waren bereits entlang der Fliessgewässer (Ernetschwilerbach, Steinenbach, Linthkanal, rechtseitiger Hintergraben), im Benkner-, Burger- und Kaltbrunner Riet, in Schutzobjekten, im Wald und in Teilen des  Siedlungsgebiets Neophyten-Bestände erfasst worden. Aber erst im Jahr 2024 wurde eine flächendeckende Neophytenkartierung auf dem Gemeindegebiet vorgenommen.

Davon ausgenommen sind die Naturschutzgebiete, die speziell betreut werden. Die Daten wurden mittels der InvasivApp von InfoFlora erfasst. Sie können über das InfoFlora-Online Feldbuch abgerufen werden, sofern man sich registriert hat (zum Feldbuch).

Henrys Geissblatt/Immergrünes Geissblatt kann mit anderen kletternden Arten der Gattung Lonicera verwechselt werden. Bild: zVg/www.uznach.ch

Mithilfe gewünscht

Die Gemeinde Uznach betreibt seit einigen Jahren Neophytenbekämpfung, was kantonsweit nicht als selbstverständlich zu betrachten ist. Mit der abschliessenden Kartierung des Gemeindegebiets besteht nun die Grundlage für ein einheitliches Vorgehen, das die kantonalen Richtlinien einhält.

Gerne zählt die Gemeinde auf Ihre Mithilfe bei der Kartierung. Die Anwendung von InvasivApp hilft mit, invasive Neophyten zu kartieren, womit diese effizienter bekämpft werden können. Dabei ist Rücksicht auf die Privatsphäre von Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu nehmen, falls Neophyten in privaten Gärten entdeckt und kartiert werden.

Der Bericht zum Konzept und zur Kartierung des Neophytenmanagement der Gemeinde Uznach, Stand 25.11.2024, steht den Uznerinnen und Uznern hier zur Einsichtnahme zur Verfügung auf der Website der Gemeinde Uznach.

Das Tiefbauamt, Obergasse 24, Telefon 055 285 23 04, steht Ihnen für Fragen zum Neophyten Management der Gemeinde Uznach gerne zur Verfügung.  

Weitere Infos unter www.uznach.ch.

www.uznach.ch