Linth24-Leser Stefan Gschwend schreibt:
«Mit Interesse habe ich den Bericht über den angespannten Immobilienmarkt in unserer Region gelesen. Gerade im Linthgebiet – insbesondere in Benken, Kaltbrunn, Gommiswald und Schmerikon – offenbart sich ein strukturelles Ungleichgewicht, das weit über Angebot und Nachfrage hinausgeht.
Rückläufiges Steueraufkommen trotz intensiven Bauens
Trotz intensiver Bautätigkeit bleiben nachhaltige fiskalische Effekte aus. Die Gemeindesteuern entwickeln sich rückläufig, während die Ausgaben in den Bereichen Bildung, soziale Unterstützung und Gesundheit kontinuierlich steigen. Viele Zugezogene tragen nicht in dem Masse zur Steuerkraft bei, wie es die Erwartungen an die Neubauten vermuten lassen. Die Hoffnung, dass Wachstum automatisch zu mehr finanzieller Tragfähigkeit führt, erfüllt sich nicht – oder allenfalls für Baufirmen und Landbesitzer.
Einmalige Einnahmen aus Handänderungen kompensieren diese strukturellen Schwächen nicht, sondern befeuern eine Dynamik des ständigen Weiterbauens – mit wachsenden Folgekosten. Gleichzeitig wird das Thema Steuerfuss politisch ausgespart, da keine Gemeinde die erste sein möchte, die offen über notwendige Anpassungen spricht.
Höhere Prämien als Folgekosten
Hinzu kommt ein weniger sichtbarer, aber umso wirksamerer Belastungsfaktor: Die Nähe zum Kanton Zürich führt dazu, dass zunehmend Menschen mit höherem Versorgungsbedarf in unsere Region ziehen. Dies wirkt sich spürbar auf die Gesundheitskosten aus. Seit der Einführung der obligatorischen Krankenversicherung verzeichnet der Kanton St.Gallen einen der schweizweit höchsten Prämienanstiege – nur zwei Kantone liegen noch darüber (vgl. Grafik unten). Das signalisiert nicht nur steigende Belastung für die Versicherten, sondern auch einen wachsenden Druck auf die öffentlichen Haushalte.