Pascal Zwicky schreibt:
«Stadtpräsidentin Barbara Dillier bemühte sich aufzuzeigen, weshalb die Erhöhung des Steuerfusses als einer von drei Hebeln (nebst Ausgaben- und Investitionsüberprüfung) betätigt werden muss, um der Stadt Rapperswil-Jona ein solides finanzielles Fundament für die Zukunft zu sichern.
Rechter Populismus
Sie blieb chancenlos. Die Stimmung im vollen Stadtsaal war geprägt durch Misstrauen. Die Voten der Gegner der Steuererhöhung, insbesondere jene der FDP und SVP, waren gespickt mit rechtem Populismus, wie wir ihn auch auf Kantons- und Bundesebene oder im Weissen Haus hören.
Überall Dasselbe
Überall erzählen sie dieselbe Geschichte von überbordenden Staatsausgaben, unfähigen und/oder faulen Verwaltungsmitarbeitenden und vom Mittelstand (wozu sich in der Schweiz fast alle zählen), der darunter leidet. Mit der Realität hat diese Geschichte nicht viel zu tun, aber leider scheint sie zu verfangen.
Rapperswil-Jona ist nicht unmittelbar vom finanziellen Kollaps bedroht. Die grosse Gefahr liegt darin, dass sich das Misstrauen, das in unserer Stadt seit Jahren ausgiebig kultiviert wird, noch weiter ausbreitet und verfestigt. Fakt ist: Rapperswil-Jona ist eine wachsende Stadt mit Zentrumsfunktion.
Mehreinnahmen sind wichtig
Soll sie weiterhin Lebensqualität für alle bieten und attraktiver Standort sein, dann wird sie mehr für die öffentliche Verwaltung ausgeben und Investitionen tätigen müssen. Dazu braucht es u.a. auch mehr Steuereinnahmen.
Nicht für den Stadtrat oder die Verwaltung, sondern für uns, die Bevölkerung.
Ein Jahr Zeit
Im Dezember 2026 werden wir das nächste Mal über das Budget und den Steuerfuss befinden. Das heisst wir haben ein Jahr Zeit, um das Misstrauen hinter uns zu lassen und uns stattdessen mutig und verantwortungsbewusst der Realität zuzuwenden».