Es gibt Abende, die fühlen sich sofort vertraut an. Die «Nacht vor der Nacht» in der Franziskuskirche Kempraten ist genau so einer. Kaum ertönten die ersten Bläserklänge, lag sie in der Luft: diese Mischung aus Erwartung, Gelassenheit und leisem Staunen. Weihnachten klopft an; nicht laut, sondern herzlich.
Die Kirche war bis zum Rand gefüllt. Wer dabei war, ahnte: Das wird kein gewöhnlicher Anlass, sondern eine herzliche und amüsanten Einstimmung auf das Geburtsfest Christi. Begleitet von Augenzwinkern, das den Abend wohltuend leicht machte.
Humor mit Tiefgang
Diakon Robert Schätzle führte brillant, pointiert und mit jener humorvollen Gelassenheit, die man nicht lernen kann, durch den Abend. Seine Geschichten über Weihnachten «wie früher» trafen ins Schwarze. Wer glaubte, allein mit seinen Kindheitserinnerungen an festgelegte Menüs, unverrückbare Rituale und kleine familiäre Dramen zu sein, wurde eines Besseren belehrt. Gelächter mischte sich mit zustimmendem Nicken: Man erkannte sich wieder.
Besonders stark war Schätzles Fähigkeit, den Humor nie zur Pointe verkommen zu lassen. Hinter jedem Schmunzeln lag eine leise Frage: Was hat uns damals wirklich getragen? Und was davon brauchen wir heute noch?