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Kanton
07.11.2020
07.11.2020 07:28 Uhr

Sek-Maskenpflicht: Widerstand bei Schülern und Eltern

Nun gilt die Maskenpflicht auch in der Oberstufe: Die Mehrheit ist unzufrieden und Schüler begannen, Unterschriften für eine Fernunterricht-Petition zu sammeln.
Nun gilt die Maskenpflicht auch in der Oberstufe: Die Mehrheit ist unzufrieden und Schüler begannen, Unterschriften für eine Fernunterricht-Petition zu sammeln. Bild: zvg
Die Maskenpflicht in der Oberstufe gilt auch im Linthgebiet und stösst auf Widerstand bei vielen Schülern & Eltern: Kopfweh, Übelkeit und Angst vor Ausgrenzung.

Nach einer moderaten Sichtweise zum Thema Maskentragen in der Schule schwenkte die St. Galler Regierung auf die harte Tour um. Nicht nur der abrupte Sinneswandel wirft Fragen auf, sondern auch die Tatsache, dass nebst den Betagten auch die zweite schutzwürdige Gruppe, die Jugendlichen, durch die Maskenpflicht massiv in ihrer persönlichen, sozialen und kognitiven Entwicklung eingeschränkt werden.

Mehrheit findet es unverhältnismässig

Linth24 hat sich bei Eltern und Schülern umgehört. Bei den Befragten findet eine Mehrheit die Maskenpflicht für die Oberstufe völlig unverhältnismässig. Über hundert Kommentare aus Emails, Gesprächen, Telefonaten und Social Media sind zusammengekommen, drei Beispiele:

Lars aus Rapperswil: «Ich kann mit der Maske schlecht atmen und habe Konzentrationsprobleme. Deshalb laufe ich am Mittag und Abend nach Hause, weil ich so an der frischen Luft bin. Ich fahre nicht im Bus obwohl ich viel Zeit verliere.»

Remo aus Uznach: «Alle sind im Unterricht nervös und fingern ständig an der Maske herum. Deutsch und Fremdsprachen sind sehr mühsam, weil man viel reden muss. Die Maske stinkt.»

Gabriela Neff-Chiodi aus Jona: «Unserer Tochter wurde übel und sie bekam Kopfschmerzen. Sie hat ein Arztzeugnis und kann sich nur schwer an die ganzen Maskierten gewöhnen. Wenn sie in der Pause kurz eine Maske tragen müsste, würde sie das tun, aber nur, um nicht immer angesprochen zu werden.»

Bei Gegnern der Maskenpflicht steht das Kindeswohl über persönlichen Interessen. Die Befürworter finden, Jugendliche seien zu verwöhnt und es fehle ihnen an Solidarität und Einsicht.

Auf keinen Fall auffallen

Im persönlichen Gespräch lehnen die meisten Jugendlichen die Maskenpflicht ab, dulden diese nur, um nicht sozial ausgegrenzt zu werden. Man will um keinen Preis auffallen. Äusserungen, die für die Maskenpflicht sprechen, sind im Wortlaut die Wiedergabe offizieller Empfehlungen. Man übernimmt, was Bund und Medien liefern.

Schüler starten Petition für Fernunterricht

Wird hier versucht, einer ganzen Generation Jugendlicher der Verzicht auf verfassungsmässige Rechte auf subtile Weise schmackhaft zu machen?

Kantonsrat Christopher Chandiramani verlangt von der St. Galler Regierung Antworten und Gründe für die getroffene Maskenpflicht in der Oberstufe. Elternorganisationen und private Initiativen formieren sich zum Widerstand. Schüler sammeln Unterschriften für eine Petition.

Markus Arnitz, freier Mitarbeiter Linth24