«Erstaunlich, dass man auf der Rickenstrasse zwischen Jona und Wagen ständig Kontrollen macht», sagt I.E.*, Anwohnerin der Curtibergstrasse. «Im Curtiberg, einer Quartierstrasse ohne Durchgangsverkehr hingegen, wird in der 50er Zone täglich zu schnell gefahren. Die Kantonspolizei hielt es bisher nicht für nötig, Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen, obwohl die Anwohner das schon mehrfach beanstandet haben.»
Mit dem Vorwurf konfrontiert, nimmt Hanspeter Krüsi, Leiter Kommunikation der Kapo, Stellung: «Geschwindigkeitskontrollen werden oft aufgrund von Ersuchen aus der Bevölkerung vorgenommen. Bei der Curtibergstrasse handelt es sich um eine Sackgasse ohne Durchgangsverkehr. Es wurde bis heute noch nie ein Mess-Ersuchen an uns gestellt. Daher wurde auch noch nie eine Messung vorgenommen.» Linth24 liegen Mails von Anwohnern vor, die bestätigen, dass man bereits 2x einen Antrag für Messungen an die Kapo gestellt habe. Der Curtiberg liege wohl in der Prioritätenliste aber ganz weit hinten.
Keine Tempo-30-Zone
Zur Verkehrssituation im ganzen Quartier meint Anwohnerin I.E.*: «Die Stadt hat seit 2017 den Plan für die Verkehrsberuhigung in der Schublade und macht nicht vorwärts.» Auf Anfrage von Linth24 äussert sich Stefan Bischof, Leiter Fachbereich Tiefbau: «Die Stadt Rapperswil-Jona plant seit 2008 die Einführung von Tempo 30-Zonen respektive Verkehrsberuhigungen in Wohnquartieren.»
Im Übersichtsplan des Kurzgutachtens zur Verkehrsberuhigung vom September 2017 sind tatsächlich keinerlei Massnahmen für den kritisierten Streckenabschnitt der Curtibergstrasse ersichtlich. Dazu meint die Stadt: «Im Gutachten des Gebietes Curtiberg wurde in Anbetracht der tiefen Verkehrsbelastung und der nur lokal kritischen Verkehrssicherheit die Einführung einer Tempo 30-Zone als nicht verhältnismässig beurteilt. Es ist ausreichend, auf unübersichtlichen Ein- und Ausfahrten und auf dem Abschnitt mit hohem Geschwindigkeitsniveau punktuelle, bauliche Massnahmen zu treffen, um die Fahrgeschwindigkeit gezielt zu reduzieren.»