Die auch von uns vertretene Wichtigkeit der Trennung von Badeaufsicht und Kioskbetrieb liess seitens der Stadt die Idee eines Bistros aufkommen. Der Stadtrat hat sich nun trotz unseren Einwänden für einen abendlichen Bistrobetrieb entschieden. Als Kritiker am Vorgehen der Stadt, insbesondere des Bauamtes, sind wir nun einen Schritt weiter. So wird versichert, dass die hintere Allee weiterhin keine Beleuchtung haben wird, die Musik auf «Zimmerlautstärke» (was immer das heisst) beschränkt wird und die Belieferung des Bistros «per Velo» angedacht ist.
Der Stadtrat teilt unsere Bedenken aber nicht, dass der Betrieb eines Bistros in der Seebadi bezüglich des Orts und der Lage überflüssig ist und sich auf den Badebetrieb einschränkend auswirken wird. Er anerkennt zwar die Bedeutung einer ruhigen Zone im Bereich vom Lindenhof bis zur Giessi, sieht aber nicht ein, dass er damit den Konsens mit den Altstadtbewohnern verletzt und ein Präjudiz schafft. Für mögliche betriebliche oder andere Konflikte liegt die Verantwortung also weiterhin auf der Seite des Stadtrates.
Umgekehrt hat er mit der Wahl, wohl nicht zuletzt aufgrund unserer Einwände, einer Betriebs-Crew den Zuschlag gegeben, in die wir grosses Vertrauen haben. Die Leute des Teams sind uns bekannt. Sie sind mit der Lokalität vertraut und werden bestimmt auch unsere Anliegen, die «heiklen Punkte» unserer Eingabe, berücksichtigen. Wie sie den von uns erwarteten Konflikt im Nebeneinander von Wünschen der Badegäste nach erweiterten Öffnungszeiten und ihrer Betriebsform und auch Betriebsrechnung lösen werden, wird sich zeigen. Das letzte Wort zum geplanten Bistro hat die Bürgerversammlung im Dezember.
Wo nun aber der stärkste Handlungsbedarf aus der Geschichte zu ziehen ist: Das Bauamt unter Bauchef Thomas Furrer konnte in seinem wiederholt unglücklichen Vorgehen in Sachen Städtebau und Baukultur auch in diesem Fall gerade noch rechtzeitig gestoppt werden. Dank dem von uns indirekt ausgelösten raschen Eingreifen der Kantonalen Denkmalpflege wird die so einzigartige Eingangspartie der Seebadi nun nicht zerstört werden. Dass das Bauamt auch aus dieser Sache Schlüsse in ihrem baubetrieblichen Vorgehen, aber auch in Sachen Kompetenzen ziehen wird, dürfte nicht nur unsere Erwartung sein.