In den USA war der Börsenhandel (Independence Day) um einen Handelstag verkürzt. Am Freitagnachmittag hat die Veröffentlichung neuer US-Arbeitsmarktdaten überrascht. Die Marktteilnehmer erwarten infolge guter Beschäftigungslage eine noch straffere Zinspolitik der US-Notenbank.
Am 4. und 5. Juli 2022 fand in Lugano die Ukraine-Konferenz statt. Diskutiert wurden dabei Wiederaufbau und Entwicklungsplan des Landes sowie die Finanzierung. Grossbritannien möchte dabei eine führende Rolle übernehmen. Die Kriegsschäden werden bis jetzt auf über USD 750 Mrd. geschätzt.
Eine Regierungskrise hat das Vereinigte Königreich überschattet. Boris Johnson tritt als Chef seiner Partei der Konservativen zurück. Der Druck wurde durch die Kündigung von mehreren Ministern immer grösser. Johnson will aber als Ministerpräsident bleiben, bis eine Nachfolge gewählt ist.
Im Zuge der Energiekrise und ungeachtet der Kritik hat die EU-Kommission Investitionen in neue Gas- und Atomkraftwerke unter Auflagen als „grün“ bzw. nachhaltig und klimaschonend bezeichnet. Deutschland und Österreich widersprechen und kündigten umgehend eine gerichtliche Klage an.
In der Schweiz sind die Immobilienpreise während Corona (2021) um fast 7 Prozent angestiegen. Ungeachtet der höheren Sätze für Hypothekarkredite spricht man auch in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 von einer Steigerung von 4 Prozent. Bevorzugt werden dabei Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im oberen Preissegment.
Grosse Bestürzung und Trauer in Japan - das tödliche Attentat auf der früheren Regierungschef Shinzo Abe ist ein grosser Schock für das Land und könnte langfristige Folgen haben.
Bei den Währungen werden Dollar und Euro unter Parität gehandelt. Das Verhältnis EUR/CHF betrug zum Wochenschluss 0.99 und USD/CHF 0.96.
Unternehmensmeldungen
Von einer Erholung haben praktisch alle Sektoren und Titel profitiert, insbesondere die zuvor arg gebeutelten Technologiewerte, diese profitierten von guten Nachrichten aus Fernost und den USA. Auch die Indexschwergewichte haben spürbar zugelegt.
Der mexikanische Konzern Femsa will für rund CHF 1.3 Mrd. die Valora übernehmen. Zur Valora-Gruppe gehören K-Kiosk, Brezelkönig, Backwerk, Press & Books, Caffè Spettacolo oder Frittenwerk.
Der deutsche Unternehmer Klaus-Michael Kühne, Hauptaktionär der Transportfirma Kühne+Nagel, hat seine Lufthansa-Beteiligung aufgestockt und ist nun mit 15 Prozent Grossaktionär der Airline-Gruppe, zu der auch die Swiss gehört. Kühne+Nagel baut ebenfalls sein Angebot für Kunden im Gesundheitswesen aus. Damit soll den Engpässen in der Luftfracht Rechnung getragen werden.
Der Zementkonzern Holcim übernimmt den rumänischen Transportbeton-Produzenten General Beton Romania mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund EUR 45 Mio.
Der Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS übernimmt deutsche Proderm mit CHF 13 Mio. Umsatz.
Aussichten
Energiekrise und Rezessionsängste halten an, Leitzinserhöhungen stehen noch bevor. Die USA geht dabei relativ forscher vor, Steigerung in grösseren Schritten und kleineren Intervallen zur Bekämpfung der Rekordinflation. Europa zögert mit Zinserhöhungen, weil sich Deutschland bereits in einer Rezession befindet und Südeuropa eine noch grössere Verschuldung droht. Viel hängt auch ab von Strom- und Gaslücken bei der Versorgung im kommenden Winter. Die Energieversorgung sollte nicht ideologisiert werden. Die Aktienmärkte erholen sich nur im Zeitlupentempo und warten auf das Kriegsende.