Die KVA Linth hat ihr Geschäftsjahr 2021/22 mit einem erfreulichen Ergebnis abgeschlossen. Der Ertragsüberschuss bewegt sich mit 1,22 Millionen Franken im Durchschnitt der letzten Jahre. Die Erträge aus dem Stromverkauf und der Metallrückgewinnung sind erneut angewachsen. Die Einnahmen aus dem Fernwärmeverkauf haben sich aufgrund des Netzausbaus sogar mehr als verdoppelt und betrugen 1,61 Millionen Franken. Bei den Verbrennungsgebühren betrugen die Einnahmen 14,26 Millionen Franken.
Insgesamt konnte der Betriebsertrag um knapp 5 Prozent auf neu 22,04 Millionen Franken gesteigert werden – trotz der teils unsicheren Entwicklung im Abfall- und Energiemarkt.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat die KVA Linth 109'800 Tonnen Kehricht verwertet. Durch die regelmässig durchgeführten Wartungs- und Unterhaltsarbeiten konnte das Ausfallrisiko verringert werden, und die Anlage hat trotz ihres Alters zuverlässig funktioniert.
Investition in die Zukunft der KVA Linth
Neben der Abwicklung des Kehrichtverwertungsbetriebs hat das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr verschiedene Grossprojekte vorangetrieben. Das Erneuerungsprojekt «KVA Linth 2025» hat dabei eine wichtige Hürde genommen: Sämtliche 28 Verbandsgemeinden haben dem Baukredit über 198 Millionen Franken mit deutlicher Mehrheit zugestimmt. Das Vorhaben umfasst den Ersatz und die Erneuerung verschiedener essenzieller Anlageteile, wodurch sich die Energieproduktion und die Metallrückgewinnung signifikant steigern lassen.
Gründung CO2-Kompetenzzentrum
Zusammen mit der Stiftung Zentrum für nachhaltige Abfall- und Ressourcennutzung (ZAR) wurde in Niederurnen das neue CO2-Kompetenzzentrum gegründet. Dabei erforscht die KVA Linth, wie sie künftig CO2 direkt aus den Abgasen ihrer Anlage abscheiden kann. Mit dem CO2-Kompetenzzentrum wird die KVA Linth zu einem Entwicklungsstandort für die ganze Schweiz.
Fernwärmenetz wird weiter ausgebaut
Seit Jahren treibt die KVA Linth den Ausbau ihres Fernwärme-Netzes voran. Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – etwa das verschärfte Energiegesetz im Kanton Glarus oder die volatilen Preise bei fossilen Brennstoffen – sorgen für Rückenwind. Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat die KVA Linth ihr Fernwärmenetz dem Bedarf entsprechend weiter ausgebaut. So wurde die neue, leistungsfähigere Energiezentrale in Betrieb genommen und ein Teil von Näfels mit Fernwärme erschlossen.
In der Vergangenheit orientierte sich die KVA Linth bei der Fernwärme an der Versorgung von grossen Schlüsselkunden aus der Industrie und öffentlichen Einrichtungen. Mit der neuen Energiezentrale und dem Bau von Hauptleitungen wurde nun eine leistungsfähigere Infrastruktur errichtet, auf deren Grundlage der weitere Ausbau und die Erschliessung von Wohnquartieren vorangetrieben werden können.
An der Abgeordnetenversammlung vom 24. Oktober 2022 wurden für den Leitungsbau gesamthaft rund 14 Millionen Franken bereitgestellt. In gleich vier Projekten steht der Ausbau des Netzes vor allem in Richtung Näfels und Mollis sowie die Verdichtung des Netzes in Niederurnen im Vordergrund.
Grünes Licht für Besucherzentrum
Weiter hat die Abgeordnetenversammlung einen Kredit in der Höhe von 950'000 Franken für die Realisation eines neuen Besucherzentrums bewilligt. Die KVA Linth wird jedes Jahr von zahlreichen Fachleuten, Politikern, Verbänden, Vereinen und Schulklassen besucht. Damit sie geeignet empfangen werden können, wird ein neues Besucherzentrum mit einem Empfangs- sowie einem Aufenthalts- und Präsentationsbereich geplant.
Abschliessend hat die Abgeordnetenversammlung die Bauabrechnung für die Fernwärmeleitung Stichstrasse Näfels–Mollis sowie die Abrechnung des Projektierungskredits für das Erneuerungsprojekt KVA Linth 2025 genehmigt.