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Rapperswil-Jona
08.12.2025
08.12.2025 22:18 Uhr

Fernwärme: Jetzt steigt auch Rapperswil-Jona aus

Die Fernwärmeleitung ab Kezo Hinwil wird nicht nach Rapperswil-Jona geführt.
Die Fernwärmeleitung ab Kezo Hinwil wird nicht nach Rapperswil-Jona geführt. Bild: Symbolbild
Nachdem mehrere Gemeinden aus dem Fernwärmeprojekt ab KEZO Hinwil ausgestiegen sind, steigt auch Rapperswil-Jona aus. Das Projekt rechnet sich nicht mehr. Stadt, EZL und die KEZO bedauern das.

Der Verwaltungsrat der Energie Zürichsee Linth AG (EZL) hat beschlossen, aus dem Fernwärme-Projekt für Rapperswil-Jona auszusteigen. Es sah vor, die Stadt und Teile von Rüti und Dürnten mit Fernwärme zu versorgen. Den Grund zum Ausstieg gaben «technische und wirtschaftliche Aspekte» und ein «zu hohes Rentabilitäts-Risiko». Auf gut Deutsch: Das Projekt rechnete sich nicht mehr.

Ausstieg macht Sinn

Der Ausstieg macht denn auch Sinn: Uster, Pfäffikon ZH, Gossau ZH und Bubikon sind schon lange ausgestiegen. Daher fragt Linth24: Weshalb soll sich also Rapperswil-Jona mit der längsten Anschlussstrecke bei Investition von über 110 Millionen Franken rechnen?

EZL bleibt aktiv

Die Energie Zürisee Linth lässt sich aber nicht unterkriegen. Sie teilt mit, sie wolle «die Energiewende weiterhin aktiv mitgestalten» und auf erneuerbare Energie- und Wärmelösungen setzen. So wie bei der Nutzung von Fernwärme aus der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Jona, der Biogasanlage im Engelhölzli (green2energy) oder dem Fernwärmenetz Hinwil. Zudem sei die Versorgung von Rapperswil-Jona mit Wärmeenergie auch in Zukunft gewährleistet.

Stadt bedauert mit Verständnis

Der Stadtrat von Rapperswil-Jona seinerseits schreibt zum Ausstieg, er bedaure das Ende des Projekts, habe das aber «mit Verständnis zur Kenntnis genommen». Er habe festgestellt, dass dem Ausstieg eine fundierte Beurteilung zugrunde liege.

Klimaziel einhalten

Die Umstellung auf klimafreundliche Wärmelösungen sei für die jedoch weiterhin zentral. Mit der Klima- und Energiestrategie habe sie sich für das Netto-Null-Ziel bis 2050 auf Basis eines breiten Massnahmepakets festgelegt. Das Fernwärme-Projekt sei Teil davon gewesen. Dessen Abbruch ändere aber nichts an diesem Klimaziel. Der Stadtrat sei überzeugt davon, dass die EZL die Transformation hin zu nachhaltigen Energie- und Wärmelösungen fortsetze und erfolgreich gestalte.

Auch KEZO bedauert

Die Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO) verwertet Abfälle und gewinnt dabei Energie in Form von Strom und Wärme. Dafür hat sie verschiedene Absatzkanäle, so das Fernwärmenetz Hinwil und Wetzikon. Dass Rapperswil-Jona nun aus wirtschaftlichen Gründen aussteige, bedauert die KEZO. Trotzdem aber seien die Absatzkanäle für die gewonnene Energie aus der Verwertung von jährlich 120'000 Tonnen Abfall gesichert.

Bruno Hug, Linth24
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