Schlecht bezahlt ist es nicht, das zur Wahl stehende Amt: Stadtrat und Bauchef in Rapperswil-Jona. Der Mann oder die Frau hat grosses politisches Gewicht, gehört er oder sie zu den 3 hauptamtlichen Stadträten neben 4 Statisten und Statistinnen. Parlament hat es keines und die sogenannt demokratischen Bürgerversammlungen wird es lange nicht mehr geben. Welch herrliche Zeiten für die Magistraten!
Von jedem/jeder Stadtrat/Stadträtin und vor allem vom Bauchef/in muss heute erwartet werden, das politische Pflöcken bezüglich der Umwelt und Nachhaltigkeit eingeschlagen werden, und nicht nur solche im eigenen Garten. Es kann ja nicht sein, dass die vorherrschende Politik vor allem darin besteht, die eigene Klientel zu bedienen, um die Wahl auf sicher zu haben.
Schweizer brauchen drei Erden
Was heute jeder und jede erlebt ist nur der Beginn der Klimaerwärmung und niemand kann mehr behaupten, dass dies nicht präzis von der Wissenschaft vorausgesagt worden ist. Einmal mehr ist «Gouverner c‘est prévoir» eine Pflicht jeder Magistratin und jedes Magistraten.
Für alternative Energiesysteme Lippenbekenntnisse abzugeben genügt längst nicht mehr. Unser ökologischer Fussabdruck ist so gross, dass wir Schweizer dafür fast drei Erden brauchen. Und wieder muss ich den Satz von Jeremias Gotthelf zitieren und sinngemäss anwenden: «In der Gemeinde muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland!»
Stadträte müssen ein Vorbild sein
Aufgeschlossene Bürgerinnen und Bürger müssen in diesem Kontext von den Stadträten/ Stadträtinnen verlangen, dass sie klar in der Aussage und im Handeln Verantwortung übernehmen und Vorbild sind. Den Bürgerinnen und Bürgern muss mit überzeugenden Argumenten dargelegt werden, ihr Verhalten zu ändern, bzw. über ihr Portemonnaie nachzuhelfen. Stadträte sollen auch genügend Zivilcourage und Rückengrad haben, dem konservativen Kanton die Stirn zu bieten. (z.B. Kapo) Es geht nicht mehr um Grün, links oder rechts. Es geht um Umwelt, Lebensqualität und letztlich unsere Existenz. Die Erde wird es weiterhin geben, dazu braucht sie die Menschen nicht. Zu befürchten ist leider, dass die letzten Worte der Politikerinnen Politiker sein werden: «Im Nachhinein ist man immer schlauer.»
Politisches Umfeld zu konservativ
Mögliche Antworten zu der oben gestellten Frage, warum es keine passende kandidierende Person gibt: Der schwierige Job, Bauchef in RJ ist zu schlecht bezahlt (die ‘Schafseckelzulage’ (Alfred Gilgen Regierungsrat Ktn, Zürich) ist zu tief). Das politische Umfeld für Kandidierende, welche zu unkonventionellem Handeln bereit sind, ist zu konservativ, zu rückwärtsgewandt, also zu wenig attraktiv (Himmelfahrtskommando). Es muss fast immer jemand von RJ sein, oder sich anpassen bis zur Selbstverleugnung.
Und die Konsequenz für uns ohnmächtige Stimmbürger/Innen:
Alle Stimmzettel leer einlegen! Stellen Sie sich vor: Alle gehen wählen und keiner wird gewählt!