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08.12.2023
08.12.2023 15:38 Uhr

A15-Gaster naturschutzkonform

Fotomontage zur Variante D im Abschnitt Grynaustrasse-Rotfarb der A15-Gaster. Die eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission sagt dazu Ja.
Fotomontage zur Variante D im Abschnitt Grynaustrasse-Rotfarb der A15-Gaster. Die eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission sagt dazu Ja. Bild: Kanton St.Gallen / Google Earth
Die neue Linienführung der A15-Gaster führt zu keiner Zusatzbeeinträchtigung des Schutzgebiets Kaltbrunner Riet, eher zu einer Verbesserung. Die Region Zürichsee-Linth ist erfreut.

Das kantonale Tiefbauamt hat 2023 im Abschnitt Grynaustrasse–Rotfarb die Linienführung optimiert. Damit wollte es sicherzustellen, dass sich der Bau der regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster (RVS) nicht negativ auf die Schutzziele des Kaltbrunner Riets auswirkt. Im November 2023 ist das überarbeitete Projekt der eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission zur Stellungnahme unterbreitet worden.

Die Antwort fällt sehr positiv aus. Die Kommission kommt zum Schluss, dass die neue Linienführung zu keiner zusätzlichen Beeinträchtigung der Schutzziele führt. Gegenüber der heutigen Situation trage sie voraussichtlich sogar zu einer Verbesserung bei. Damit werden die grossen Bestrebungen der an der Projektierung beteiligten Umweltspezialisten zugunsten von Natur und Umwelt durch die Kommission gewürdigt.

Die eidgenössische Kommission begrüsst ausdrücklich die geplante Verlegung der Benkner-/Ewigkeitsstrasse um mindestens 90 Meter in Richtung Norden und damit weg vom Schutzgebiet. Sie stellt fest, dass die negativen Auswirkungen von Lärm- und Lichtemissionen auf wertvolle Lebensräume entscheidend verringert werden. Von grosser Bedeutung sei zudem, dass das vorliegende Projekt das Entwicklungspotenzial des Schutzgebiets nicht mehr einschränke.

Genehmigungsprojekt wird fertig gestellt

Das kantonale Tiefbauamt finalisiert nun in einem nächsten Schritt das Genehmigungsprojekt für die RVS. Die politische Gemeinde Uznach konkretisiert parallel dazu die flankierenden Massnahmen. Voraussichtlich im Sommer 2024 wird die RVS den Standortgemeinden zur Stellungnahme unterbreitet. In den Gemeinden Uznach und Schmerikon unterstehen die Gemeinderatsbeschlüsse dem fakultativen Referendum. Allfällige Referendumsabstimmungen fänden gemäss heutiger Planung frühestens im November 2024 statt.

Plan der Bestvariante D der regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster im Abschnitt des Kaltbrunner Riets. Dazu wird nun das Genehmigungsprojekt erstellt. Bild: Kanton St.Gallen

Breit abgestützte Variante

Die von der Kommission beurteilte Variante für den Abschnitt Grynaustrasse–Rotfarb verläuft über eine Strecke von 420 Metern südlich der Bahnlinie. Die heutige Benkner-/Ewigkeitsstrasse wird auf einer Länge von 800 Metern nach Norden direkt neben die Bahnlinie verlegt. Der Abstand zum Kaltbrunner Riet wird gegenüber heute um 90 bis 140 Meter vergrössert.

Die ursprünglich geplante Linienführung hatte einen wesentlich kleineren Abstand zum Schutzgebiet ausgewiesen und war von der eidgenössischen Kommission beanstandet worden. In der Folge sah sich das kantonale Tiefbauamt zu einem erneuten Variantenstudium veranlasst. Die nun vorliegende Variante ging aus diesem Studium als Bestvariante hervor. Auch im Mitwirkungsverfahren, welches im Frühling 2023 durchgeführt wurde, schnitt diese Variante am besten ab.

Sowohl der Verein Region ZürichseeLinth als auch die involvierten Gemeinden haben die vorliegende Variante zur Weiterbearbeitung empfohlen. Die im Mitwirkungsverfahren von Dritten vorgeschlagenen Varianten, insbesondere die Städtliuntertunnelung, wurden geprüft. Es zeigte sich aber, dass diese Varianten entweder technisch oder rechtlich nicht machbar sind oder der übergeordneten Zielsetzung nicht genügen.

www.a15-gaster.ch

Verbindungsstrasse A15-Gaster nimmt wichtige Hürde

Der Verein Region Zürichsee-Linth hat die positive Stellungnahme der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission ENHK zur regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster mit Freude zur Kenntnis genommen. Den Planern des kantonalen Tiefbauamts ist es mit Sachverstand und grossem Engagement offensichtlich gelungen, eine Projektverbesserung zu erzielen, von welcher Mensch und Natur gleichermassen profitieren und die auch die ENHK überzeugt.

Durch die geplante Verlegung und Abschirmung der Benkner-/Ewigkeitsstrasse im Nahbereich des Schutzgebiets rechnet die eidgenössische Kommission sogar mit einer Verbesserung gegenüber dem heutigen Zustand. Die ENHK anerkennt, dass mit der neuen Linienführung sowie der geplanten 30 Meter breiten Wildtierüberführung und den vier Amphibienquerungen die Auswirkungen auf die Lebensräume und Arten des Schutzgebiets weiter reduziert werden. Zudem verringern sich gegenüber den früher beurteilten Varianten die negativen Auswirkungen von Lärm- und Lichtimmissionen auf das Schutzgebiet und insbesondere auf die wertvollen Lebensräume.

Beschlussfassung im kommenden Jahr

Die positive Beurteilung der ENHK macht nun den Weg frei für die Finalisierung des Genehmigungsprojekts. Die Region Zürichsee-Linth freut sich, dass nach umfangreicher Planung und wiederholter Überarbeitung ein ausgereiftes, technisch machbares Projekt vorliegt, welches den Gemeinden 2024 zur Beschlussfassung unterbreitet werden kann.

Im Sommer 2024 findet in den Standortgemeinden die Vernehmlassung nach Art. 35 des kantonalen Strassengesetzes satt. In Uznach und Schmerikon unterstehen die Beschlüsse der Gemeinderäte aufgrund der jeweiligen Gemeindeordnungen dem fakultativen Referendum, so dass das Strassenprojekt demokratisch legitimiert werden kann.

Mit Schwung in die nächste Projektphase

Der Verein Region Zürichsee-Linth nimmt die nun folgende Projektphase mit neuem Elan und Schwung in Angriff. Er ist mehr denn je davon überzeugt, dass das Projekt Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster für eine nachhaltige regionale Verkehrs- und Siedlungsentwicklung von hoher strategischer Bedeutung ist.

Der anhaltende Siedlungsdruck und die hohe Mobilität der Bevölkerung verschärfen die Verkehrsprobleme in der Region Zürichsee-Linth zunehmend. Deshalb setzt sich der Verein als Verbund der politischen Gemeinden seit jeher für einen gut funktionierenden, ganzheitlichen Regionalverkehr ein. So unterstützt er den Ausbau des öffentlichen Verkehrs – unter anderem geht der Bau der Doppelspur, welche am Wochenende zwischen Uznach und Schmerikon in Betrieb gehen wird, auf seine Initiative zurück – und fördert die Entwicklung des Langsamverkehrs.

Ebenso ist der Bau der regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster ein wichtiges Element im Gesamtverkehrskonzept Region Zürichsee-Linth. Das Generationenprojekt führt zu einer Aufwertung der Siedlungsgebiete und damit einhergehend zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Auch die Verkehrssicherheit wird verbessert. Es entstehen verträgliche regionale Strassenverbindungen; zudem wird die Erreichbarkeit der Zentren optimiert und das Industriegebiet Härti/Allmeind in Schmerikon direkt mit der Autobahn verbunden.

Nicht zuletzt spricht der neue Bahnfahrplan auf der Strecke Uznach–Rapperswil für eine zügige Umsetzung der regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster. Das Projekt wirkt effizient Verkehrsstaus auf den Ortsdurchfahrten Uznach und Schmerikon entgegen, die sich infolge der langen Barriereschliessungszeiten in Zukunft weiter verschärfen werden. Insbesondere ist auch der strassengebundene öffentliche Verkehr auf Zuverlässigkeit an den Umsteigeknoten angewiesen und sollte nicht auf den Zufahrtsstrassen steckenbleiben.

Verein Region Zürichsee-Linth

Staatskanzlei Kanton St.Gallen / Verein Region Zürichsee-Linth / Linth24