Die aktuelle Situation in der Schweizer Kartoffelproduktion ist mehr als nur eine vorübergehende Schwierigkeit – sie ist ein Symptom tiefer liegender Herausforderungen innerhalb der gesamten Agrar- und Lebensmittelindustrie. Die Kombination aus schlechten Ernteerträgen, Qualitätsproblemen und einem akuten Mangel an Pflanzkartoffeln offenbart die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie, die alle Aspekte der Wertschöpfungskette berücksichtigt.
Rückgang der Erträge und Saatgutprobleme
Der deutliche Rückgang der Pflanzkartoffelerträge in der Erntesaison 2023 und die schlechte Qualität des Saatguts haben die Produzentinnen und Produzenten in eine prekäre Lage gebracht. Ruedi Fischer, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten (VSKP), hob an der Mitgliederversammlung hervor, dass die Kartoffel unter optimalen Bedingungen eine lukrative Kultur sei, deren Anbau jedoch durch die letzten drei Jahre mit unterdurchschnittlichen Erträgen erheblich unter Druck geraten sei. Die Knappheit an hochwertigem Pflanzgut und die begrenzte Verfügbarkeit von Importen verschärften das Problem weiter und führten nun bereits zu Beginn der Saison zu grossen Problemen.