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07.04.2024
07.04.2024 07:46 Uhr

Grüner Rat will Wald roden

Der Grossteil dieses Waldes soll, wenn es nach dem Zürcher Regierungsrat geht, einem Deponiestandort zum Opfer fallen.
Der Grossteil dieses Waldes soll, wenn es nach dem Zürcher Regierungsrat geht, einem Deponiestandort zum Opfer fallen. Bild: SRF/Schweiz Aktuell / ZO24
Die geplante Deponie Tägernauerholz auf dem Gebiet Gossau und Grüningen ist umstritten. Ausgerechnet der Grüne-Regierungsrat Martin Neukom ist für die Deponie, für welche ein grosser intakter Wald gerodet werden müsste.

Am 5. April 2024 gab die Baudirektion des Kantons Zürich bekannt, dass sie 23 neue Deponiestandorte im Kanton Zürich vorsieht, darunter im Zürcher Oberland in Hinwil, Maur und Volketswil (wir berichteten).

Weiter auf der Liste ist auch die umstrittene Deponie Tägernauerholz auf dem Gemeindegebiet von Grüningen und Gossau ZH, für die ein intakter Wald fast komplett zerstört werden würde.

Seit Jahren setzt sich eine Gruppe von Privaten in der Organisation «DepoNIE» dafür ein, dass die Fällung des intakten Waldes verhindert wird. «Schweiz Aktuell» von SRF griff das Thema in der Sendung vom 5. April 2024 auf und befragte Susanna Jenny, ehemalige Gemeindepräsidentin von Grüningen und seit Jahren engagiert im Kampf für den Wald.

Gegenüber «Schweiz Aktuell» sagte sie: «Das ist der grösste Wald im oberen Linth-Gebiet. Es ist für uns absolut nicht nötig und nicht machbar, in der heutigen Zeit einen Wald kaputtzumachen.»

«Das ist der grösste Wald im oberen Linth-Gebiet. Es ist für uns absolut nicht nötig und nicht machbar, in der heutigen Zeit einen Wald kaputtzumachen.»
Susanna Jenny, ehemalige Gemeindepräsidentin von Grüningen
Susanna Jenny, ehemalige Gemeindepräsidentin von Grüningen, kämpft seit Jahren für den Erhalt des Waldes im Tägernauerholz. Bild: SRF/Schweiz Aktuell

Ausgerechnet Grüne-Regierungsrat für Waldrodung

Dass ausgerechnet der Grüne-Regierungsrat Martin Neukom hinter der Deponie Tägernauerholz steht und die Abholzung von 3'500 Bäumen auf einer Fläche von ca. 7 Fussballfeldern befürwortet, ist grotesk. Gegenüber «Schweiz Aktuell» sagte er: «Die Geologie ist gut geeignet, es ist direkt erschlossen ab der Autobahn, es ist weit weg und man sieht es nicht so gut. Aber – und das ist klar der Nachteil – es ist im Wald.» In einer Gesamtbilanz habe der Standort aber «gut abgeschnitten» und darum sei das Tägernauerholz weiterhin als Deponiestandort vorgesehen.

Für Jenny ist klar: Man will weiterkämpfen, wenn nötig bis vor Gericht.

«Die Geologie ist gut geeignet, es ist direkt erschlossen ab der Autobahn, es ist weit weg und man sieht es nicht so gut. Aber – und das ist klar der Nachteil – es im Wald.»
Martin Neukomm, Grüne-Regierungsrat Kanton Zürich
Grüne-Regierungsrat Martin Neukom sieht offensichtlich keine Probleme in der Zerstörung eines intakten Waldes. Bild: SRF/Schweiz Aktuell

Themen-Dossier

Im Online-Dossier «Deponiepläne» findest du weitere Beiträge zum Thema.

Barbara Tudor, ZueriOberland24