Die Bürgerversammlung am 6. Juni hat der Stadtrat vorsorglich in die Sporthalle Grünfeld verlegt. Wer am 5. Dezember 2019, als es auch um Sportstätten ging, an der Bürgerversammlung im Kreuz war, weiss weshalb. Die Sportvereine werden ihre Supporter und Vereinsmitglieder aufbieten, um ihre Projekte durchzudrücken. Namentlich ist das die Eistrainingshalle der Lakers und das neue Hallen- und Freibad mit einer 75-Millionen-Ansage, wobei es gemäss Stadtratsmitteilung dann auch noch 30% mehr sein könnte, also gegen 100 Millionen.
Projektierungskredit: 4.8 Millionen
Als einer von fünf Traktanden entscheiden die Stimmberechtigten am 6. Juni zuerst über den Projektierungskredit für die Badeanlage. Aber auch das ist kein Pappenstiel, nämlich satte 4.8 Millionen Franken. Der definitive Entscheid zum 75 bis 100-Millionen-Projekt fällt dann später an der Urne. Wobei bei der späteren Ablehnung des Projektes die nun zu sprechenden 4.8 Millionen für die Katz gewesen wären.
Projektierungskredit Hallenbad Lido
Den Bau der Badeanlagen Lido und die jährlich wiederkehrenden Unterhaltskosten in Höhe von 6 Millionen kann die Stadt kaum ohne eine Steuererhöhung stemmen. Die Rede ist von bis zu 8%. Damit ist das Projekt zumindest gefährdet. Insbesondere, weil auf die Stadt noch weitere finanzielle Engagements zukommen - Schulpräsident Luca Eberle wies an der Medienorientierung auf künftig hohe Kosten im Schulbereich hin.
Nur Freibad auch möglich
Als Alternative zum Bau eines Hallenbads präsentiert der Stadtrat auch ein Projekt «nur Freibad». Die Kosten dafür würden nach heutigem Stand bei ca. 31 Millionen liegen. Mit einer Unsicherheit von plus 30%. Die Unterhaltskosten würden mit zwei Millionen noch ein Drittel des Projektes mit Hallenbad betragen.
Jahresrechnung 2023
Die Jahresrechnung 2023 schliesst mit einem Verlust ab. «Aufwandüberschuss» heisst das im Verwaltungsjargon. Stadtpräsident Martin Stöckling meinte, für ihn sei das seit seinem Amtsantritt ein Novum. Der begründete Mehraufwand liegt aber knapp unter der Hälfte der budgetierten Summe und wird deshalb kaum Anlass zu Diskussionen geben.
Beitrag an Lakers Trainingshalle
Mit einem Budget von 9 Millionen wollen die Lakers auf dem heutigen offenen Eisfeld eine neue Trainingshalle bauen und mit dem Eisstadion verbinden. Die Stadt will sich an den Kosten mit einem Beitrag von 1.8 Millionen Franken beteiligen. Hinzu kommen jährlich wiederkehrende Aufwendungen (Verzicht auf Baurechtszinsen, Personalaufwand, Betriebskosten) von rund 350'000 Franken.
Landtausch für Biogas- und Recycling-Anlage
Die Axpo Biomasse AG betreibt im Engelhölzli eine Vergärungsanlage. Diese möchte sie zu einer der modernsten und grössten Anlagen der Schweiz vergrössern. Im gleichen Gebiet möchte die Karl Rüegg AG zusammen mit der Firma Johann Müller AG eine Recycling-Anlage für Bauabfälle realisieren. Für die Umsetzung der beiden Projekte muss die Stadt einen Tausch- und einen Baurechtsvertrag abschliessen. Mit der Tauschgeldleistung macht die Stadt einen Profit von 117'240 Franken.
Schulanlage Weiden
Mit dem Zuwachs von 200 Schülern seit zwei Jahren stösst die Stadt an die Grenzen ihrer Schulräume. Sie braucht deswegen die Erweiterung der Primarschulanlage Weiden, um Platz für zusätzliche 8 Klassen zu schaffen. Der Planungskredit von 600'000 Franken dient zur raschen Umsetzung des Gesamtprojekts im Rahmen von 14.8 Millionen Franken. Die neuen Schulräume sollen mit vorgefertigten Bauelementen erstellt werden, so dass deren Bezug nach den Sommerferien 2026 möglich ist.