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Eschenbach
11.05.2024
12.05.2024 07:55 Uhr

Schulraum-Petition liefert Gesprächsstoff

Übergabe der Petition «Schulraum – Jetzt!» und der Liegenschaftsstrategie im April. (v.l.n.r.): Gisela Hatt, Conradin Haselbach, Cornel Aerne und Dagmar Ellenberger.
Übergabe der Petition «Schulraum – Jetzt!» und der Liegenschaftsstrategie im April. (v.l.n.r.): Gisela Hatt, Conradin Haselbach, Cornel Aerne und Dagmar Ellenberger. Bild: Markus Arnitz, Linth24
Die eingereichte Petition «Schulraum – Jetzt!» wurde vom Gemeinderat Eschenbach behandelt. Punkte aus dem Anliegen waren bereits vorher entsprechend geplant und beschlossen worden.

Die 701 Petitionärinnen und Petitionäre, welche grossmehrheitlich in der Gemeinde Eschenbach wohnhaft sind, fordern, dass die Sanierung der verschiedenen Schulliegenschaften im Ortsteil Eschenbach mit erhöhter Dringlichkeit angegangen wird. Das bereits angelaufene Gemeindehausprojekt soll dafür zurückgestellt und der Standort unter Einbezug der Bevölkerung neu evaluiert werden.

Übereinstimmung mit Gemeindeplänen

Der Gemeinderat hat sich mit den Anliegen der Initianten auseinandergesetzt und dabei festgestellt, dass diese zu weiten Teilen mit den Plänen der Gemeinde übereinstimmen.

Diese sind in der neu gefassten Liegenschaftsstrategie festgehalten, welche über die letzten zwei Jahre in einer intensiven Zusammenarbeit über verschiedene Stufen erarbeitet und durch den Gemeinderat am 19. März 2024 zur Umsetzung verabschiedet wurde.

Im Rahmen der breit angelegten Mitwirkung wurden dabei auch die Anliegen der Bevölkerung miteinbezogen. Dass diese direkte Möglichkeit zur aktiven Mitsprache trotz umfassender Kommunikation nur gerade von 68 Personen genutzt wurde, stimmt ernüchternd.

Liegenschaftsstrategie initiiert Schulraumerneuerung

Zumal aktuell in verschiedenen Bereichen Investitionen anstehen, war es dem Gemeinderat ein grosses Anliegen, ein strategisches Instrument vorliegen zu haben, um die Gemeindeinfrastruktur in den nächsten Jahren weitsichtig weiterzuentwickeln.

Zu diesem Zweck wird für die Gemeinde erstmals eine umfassende Entwicklungsstrategie erarbeitet über alle öffentlichen Liegenschaften und Grundstücke im ganzen Gemeindegebiet. Diese liegt nun für den Ortsteil Eschenbach vor und gibt zugleich den Startschuss für eine umfassende Schulraumerneuerung.

Beginn mit Kindergartengebäude Kirchacker

Die Stossrichtung deckt sich in Bezug auf das Kindergartengebäude Kirchacker mit den Wünschen der Petitionäre. Dieses soll nun, da die wichtigen Grundsatzfragen geklärt sind, als erstes, dringlichstes Vorhaben umgehend gestartet werden.

Der Projektierungskredit dafür wurde mit dem Budget 2024 bereits durch die Bürgerschaft bewilligt, sodass nun der Architekturwettbewerb vorbereitet werden kann. Dabei ist es der Gemeinde ein grosses Anliegen, trotz erforderlichem Umsetzungstempo ein durchdachtes und sauber geplantes Neubauprojekt zu erarbeiten

Im Kontext des öffentlichen Beschaffungsrechts bedarf dies einer gewissen Durchlaufzeit. Sofern alle Prozesse optimal laufen, soll der neue Kindergarten im Sommer 2027 bezugsbereit sein.

Gemeindehaus entspricht breitem Bedürfnis

Mit einer Mietlösung für die Gemeindeverwaltung geht Eschenbach heute einen Sonderweg, welcher über die Dauer beachtliche laufende Kosten verursacht. So wurde auch seitens der Bevölkerung wiederholt der Bau eines gemeindeeigenen Verwaltungsgebäudes angeregt.

Hinzu kommt, dass die aktuellen Büroräumlichkeiten in Anbetracht der wachsenden Einwohnerzahl und sich ändernder Bedürfnisse langsam aber sicher an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Diese Faktoren haben den Gemeinderat dazu bewogen, ein zeitgemässes und funktionales Neubauprojekt in Angriff zu nehmen, in welchem Gemeinde- und Schulverwaltung dereinst örtlich zusammengelegt werden können.

Dieses Vorhaben wurde durch die Bürgerschaft mit entsprechenden Planungskrediten mehrfach gutgeheissen.

Verwaltungsstandort mit Liegenschaftsstrategie bestätigt

Dafür wurden zu Beginn des Planungsprozesses verschiedene Standorte und Gestaltungsvarianten in Betracht gezogen – darunter auch eine Umnutzung/Erweiterung des
Schulhauses Dorf.

Der für ein Bürogebäude unvorteilhafte Grundriss des unter Schutz stehenden Baukörpers schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten jedoch stark ein und vermag den ermittelten Platzbedarf bei weitem nicht zu decken.

So können Anforderungen an ein zeitgemässes Verwaltungsgebäude trotz hoher Kostenaufwendungen nicht erfüllt werden. Und auch eine Kombination von Feuerwehrdepot und Gemeindehaus wurde aus funktionalen Gründen verworfen.

Das gemeindeeigene Land im Gebiet Breiten hat sich hingegen als bestens geeignet für das Vorhaben herausgestellt. Sowohl im Rahmen der Machbarkeitsstudie als auch im Zuge der Erarbeitung der Liegenschaftsstrategie, konnte der zentrale Standort für ein Gemeindehaus bestätigt werden. Zugleich besteht innerhalb des Oberstufenareals noch ausreichend Spielraum für allfällige künftige Erweiterungen des Schulraums.

Terminprogramm abhängig von vielen Faktoren

Aufgrund dieser klaren Ausgangslage mit abgrenzbarem Projektumfang und abschätzbarer Bedarfsplanung konnte das Gemeindehausprojekt bereits zielgerichtet vorangetrieben werden.

Demgegenüber waren im Bereich der Schulliegenschaften grundlegende Fragen zu klären, damit nun zukunftsgerichtete und breit abgestützte Lösungen erarbeitet werden können, welche den langfristigen Schulraumbedarf sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht optimal abdecken. Hierbei braucht es eine bestens abgestimmte Planung, um die verschiedenen anstehenden Sanierungen bei laufendem Schulbetrieb sinnvoll aneinander zu reihen. 

Vorhaben können und sollen parallel realisiert werden

In einer Gemeinde mit der Grösse von Eschenbach ergeben sich vielerlei wichtige und berechtigte Infrastrukturbedürfnisse. So ist es unabdingbar, dass mehrere Investitionsvorhaben parallel geplant und vorangetrieben werden.

Entsprechend sind sowohl die anstehenden Schulraumsanierungen sowie das Gemeindeprojekt in der Finanzplanung berücksichtigt und können zeitgleich realisiert werden.

Eine «künstliche» Verzögerung der Gemeindehausplanung, wofür bereits ein Projektwettbewerb läuft und Verpflichtungen bestehen, hätte hingegen negative Kostenfolgen für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Und auch wenn das Gemeindehaus nun gestoppt würde, könnten die Arbeiten an den Schulliegenschaften deshalb nicht schneller aufgenommen werden.

Selbstverständlich kann die Bürgerschaft über die definitive Realisierung beider Projekte dereinst an der Urne abschliessend bestimmen.

Gemeinsame Weichenstellung

Der Gemeinderat anerkennt also die Anliegen der Petitionäre und wird die Schulraumerneuerung mitsamt Kindergartenneubau am Standort Kirchacker mit Hockdruck weiterverfolgen. Ebenso ist er auf den Rückhalt der Bevölkerung angewiesen,
um die anstehenden Projekte in verschiedenen Bereichen vorausschauend voranzutreiben.

Dies ist die Grundlage dafür, dass sich Eschenbach auch in Zukunft positiv entwickelt und wir die hohe Lebensqualität unserer Gemeinde bewahren können.

Eschenbach aktuell, Nr. 5/Mai 2024