Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Region
20.05.2024
21.05.2024 08:31 Uhr

Unbeliebtes Spital Linth, Teil 1

Auch grosse Erweiterungsbauten haben nicht zur Beliebtheit des Spitals Linth beigetragen.
Auch grosse Erweiterungsbauten haben nicht zur Beliebtheit des Spitals Linth beigetragen. Bild: zvg/Montage Linth24
Die Regierung beantwortet Fragen einer Mitte-Politikerin zum Spital Linth und zeigt Gründe auf, warum es dem Spital Linth schlecht geht.

Kantonsrätin Franziska Steiner-Kaufmann von der «Mitte» aus Gommiswald stellte der Regierung des Kantons St.Gallen einige Fragen zum Spital Linth. Sie tat das ohne vertiefte Kenntnisse, was hier bereits aufgezeigt wurde (https://linth24.ch/articles/240143-spital-linth-mitte-hat-fragen).

Dennoch hat die Regierung auf die Fragen geantwortet und legt interessante Details offen.

Frage: «Wie viele Spitaleintritte der Bevölkerung der Region Zürichsee-Linth – nach Gemeinden aufgeteilt – gibt es, welche in andere Spitäler als das Spital Linth gehen?»

Antwort der Regierung:

Die «Region Zürichsee-Linth» gibt es im Gesundheitsbereich nicht, dafür den Wahlkreis See-Gaster. Hier werden 5 Unterregionen definiert:
Region Eschenbach
umfasst Eschenbach, Bollingen, Ermenswil, Goldingen, Neuhaus und Wagen.

Region Uznach umfasst Uznach und Schmerikon.

Region Rapperswil-Jona umfasst Rapperswil-Jona.

Region Gaster umfasst Benken, Kaltbrunn, Rufi und Schänis

Region Rickenpass umfasst Ernetschwil, Gommiswald, Ricken, Rieden, St.Gallenkappel, Uetliburg und Walde.

 

Region Eschenbach

Region Uznach

Region RJ

Region Gaster

Region Rickenpass

Gesamt

Spital Linth

552

959

881

895

606

3’893

Spital Männedorf, ZH

76

42

894

28

22

1’036

Kantonsspital St.Gallen

116

162

168

189

154

789

Rosenklinik St.Gallen

94

99

250

87

58

588

Spital Lachen, SZ

38

66

195

78

35

412

Unispital Zürich

60

40

235

41

33

409

Klinik Hirslanden, ZH

63

40

206

26

25

360

GZO Spital Wetzikon, ZH

52

10

126

5

12

205

Schulthess Klinik, ZH

14

16

67

17

12

126

Uni-Klinik Balgrist, ZH

17

14

43

19

15

108

See-Spital Horgen, ZH

25

9

57

8

6

105

Diverse

95

168

408

187

120

978

GESAMT

1’202

1’625

3’530

1’580

1’098

9’035

(Quelle: Medizinische Statistik 2022 Bundesamt für Statistik)

Analyse von Linth24

Wir analysieren die Regierungsratszahlen unter der Frage: Welche Regionen nutzen das Spital und welche Spitäler sind sonst noch beliebt?

Rapperswiler meiden Linth Spital und St.Gallen

Aus Rapperswil-Jona geht nur jeder vierte Patient (24.95%) ins Spital Linth nach Uznach. Beliebter ist das Spital Männedorf, wo sich 25.3% aller Patienten aus Rapperswil Jona behandeln lassen. Die Distanz spielt dabei keine Rolle: Uznach ist 14.3 Kilometer von Rapperswil entfernt und Männedorf 12.6 Kilometer.

Die Orientierung der Menschen aus Rapperswil-Jona in Richtung Zürich ist offensichtlich: 46.1% vertrauen den Zürcher Spitälern in Männerdorf, Wetzikon, Horgen und Zürich (Unispital, Uni-Klinik Balgrist, Schulthess Klinik, Klinik Hirslanden). Die Sankt Galler Spitäler (Kantonsspital und Rosenklinik) spielen für die Rapperswiler im ganzen Wahlkreis mit nur 10.5% die allerkleinste Rolle.

Wo das Spital Linth beliebt ist

Am beliebtesten ist das Spital Linth – wenig überraschend – in der Region Uznach, also in Uznach und Schmerikon. 59.0% vertrauen den ortsansässigen Ärzten. In der Region Gaster lassen sich 56.7% im Linth Spital behandeln und in der Region Rickenpass 55.2%. In beiden Regionen sind auch die Spitäler in St.Gallen relativ beliebt, wo sich zwischen 17 und 20% der Patienten behandeln lassen.

Die Region Eschenbach befindet bei der Spitalwahl zwischen Rapperswil auf der einen Seite und den Regionen See-Gaster und Rickenpass auf der anderen Seite. 45.9% vertrauen dem Spital Linth. 25.5% gehen lieber in ein Spital im Kanton Zürich und 17.5% wählen St.Gallen.

Sonderrolle Spital Lachen

Aufgrund der Geografie und der in den letzten Jahren wieder positiven Nachrichten aus Lachen, könnte man annehmen, dass dieses Spital beliebt ist. Doch weit gefehlt: Nur 3,2 % (Region Eschenbach) bis maximal 5,5% Region (Rapperswil-Jona) sind bereit, über den Seedamm zu gehen.

Beliebter als Lachen sind «diverse Spitäler», welche die Regierung nicht einzeln benennt, aber in denen sich rund 10% aller Patienten aus allen Regionen behandeln lassen.

Teil 2 mit weiteren Erkenntnissen zur Lage des Spitals Linth folgt am Dienstag, 21.Mai.

Mario Aldrovandi, Linth24