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Leserbrief
Rapperswil-Jona
02.06.2024
02.06.2024 07:58 Uhr

Hallenbad: Teuer und Fehlplaziert

Christoph Leser mahnt zur Bescheidenheit und Vorsicht.
Christoph Leser mahnt zur Bescheidenheit und Vorsicht. Bild: zvg / Linth24
Die bestehenden Hallenbäder sind am richtigen Ort und mehr als eine Badi braucht es am Lido nicht, schreibt Christoph Leser.

Neben den geschätzten 75 Mio CHF Baukosten ist mit einem hohen Unbekanntheits-Fehler-Risikofaktor von im schlimmsten Fall + 30% zu rechnen, was 97.5 Mio CHF ergäbe. Zusätzlich kämen noch anstelle der Sanierungskosten der Hallenbäder Schachen und Hanfländer die notwendigen Rückbau- und Umnutzungsbaukosten hinzu; baulich wohl aufwendiger und daher teurer als die geplanten 16 Mio CHF Sanierungskosten; also die Gesamtkosten für das neue Hallenbad Lido würden 100 Mio CHF weit überschreiten.

Für Schüler ist die Reise gefährlich

Jetzt stehen die Hallenbäder dezentral am richtigen Ort im jeweiligen Schulareal. So kann der Schwimmunterricht unkompliziert in den Schulstundenplan eingebaut werden. Bei einem Hallenbad im Lido müssten die Schüler z.B. aus dem Hanfländer-Schulhaus als «Klassenveloschwarm» u.a. die vielbefahrene Neue Jonastrasse überqueren mit jeweils unendlich langen Rotphasen für die lebhaften oft in einer Gruppe unaufmerksamen Schüler.

Zudem besteht eine nicht unerhebliche potentielle Unfallgefahr auf der teils steil abfallenden Schönbodenstrasse für die Veloschulgruppe in höherem Tempo mit engem Veloabstand. Man stelle sich ein unerwartetes Bremsmanöver vor mit anschliessender Karambolage im Bereich der sehr engen Passage bei der Bahnunterführung.

Im Lido hat es nicht für Alles Platz

Unter dem Strich genügt auf der jetzigen Bauruine des ehemaligen Freibades Lido ein neues 50 Meter Freibad und Kinderspielbad unter der Sonne neben der wunderbaren Seeliegewiese. Für ein zusätzliches Hallenbad im Lido für alle hat es schlicht zu wenig Platz. Die jetzigen Lernschulbäder, nicht nur im Lenggis, sondern auch im Hanfländer und Schachen, sollen gleichberechtigt aus schulorganisatorischen und sicherheitsrelevanten Gründen bei den drei Schulhäusern bleiben.

Und ja; jetzt braucht es statt nur schöner Worte auch endlich Taten: Mit höchster Priorität soll ein attraktiveres Velonetzwerk ausgebaut werden, damit neben den Schülern auch die Erwachsenen mit ihren E-Bikes die Zentren von Rapperswil und Jona schnell und sicher erreichen können. Damit gibt es mehr Platz und Lebensqualität in unserer so schönen Stadt.

Christoph Leser, Rapperswil-Jona