Urs Kamm schreibt: «Kurz vor den Sommerferien am 3. Juli 2024 informierte das Tiefbauamt des Kantons St. Gallen und die Region Zürichsee-Linth über die regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster.
Es war eine Veranstaltung, wie man sie von sogenannten Profis erwartet. Aber leider präsentierten die Verantwortlichen das Projekt als absolut alternativlos.
Fragen wurden zwar beantwortet und alternative Ideen angehört, aber als es um kritische Themen wie zum Beispiel die gigantische Hasenweidbrücke ging, klemmte der Moderator selbst gegen heftigen Protest einiger Teilnehmer, abrupt ab. Warum wohl?
Eine Brücke wie ein Hochaus
Die Brücke soll über 20 Meter hoch und 400 Meter lang werden. Die Höhe der Brücke entspricht etwa einem 6-stöckigem Hochhaus. Sie geht quer über ein wunderschönes Privatgrundstück am Hang und trennt dieses vom dazugehörigen Wald. Es wird nicht nur die Idylle und Wertigkeit von Privateigentum, sondern ebenso das wunderschöne Landschaftsbild zerstört. Es wird schönstes Kulturland, selbst von der Gemeinde einstmals als bevorzugte Lage klassiert, vernichtet.
Leider sind diese Fakten auf dem Prospekt des Tiefbauamt St. Gallen, in der die Brücke visualisiert ist, für den Betrachter nicht erkennbar. Es bleibt deshalb die berechtigte Frage, ob die Anlieger und Bewohner des Hegners realisieren, welches Monster dort hingebaut werden soll. Auch wenn sie mit ihrem Grundstück nicht direkt betroffen sind, so ist die Brücke sehr nah und wird auch für den gesamten Hegner entsprechende Konsequenzen haben.
Die Katze im Sack kaufen?
Bereits Ende 2020 sollte der Projektwettbewerb für die Brücke ausgeschrieben werden. Es sei der Gemeinde Uznach ein dringendes Anliegen. So berichtete das Tiefbauamt des Kantons St. Gallen am 19.11.2020 unter anderem in einem Artikel. Jetzt wurde an der Präsentation vom 3. Juli 2024 bekannt gegeben, dass diese Ausschreibung erst nach der Volksabstimmung in Auftrag gegeben wird. Warum erst dann? Soll der Bürger die Katze im Sack kaufen?
Städtchen wird verunstaltet – Bürger zahlen dafür
Wie sieht es mit den Kosten für die gigantische Brücke aus? Sind diese bereits in den budgetierten 406 Millionen Franken (Kostengenauigkeit +/-15) für das Gesamtprojekt enthalten?
Der Kanton St. Gallen liegt mit den Steuern bereits im oberen Mittelfeld der Schweiz und Uznach hat die höchste Steuerquote ringsherum. Es bleibt anzunehmen, dass mit diesem gigantischen Bauprojekt die Steuern in den nächsten Jahren nicht mehr gesenkt werden. Eher wird das Gegenteil eintreffen.
Dass die regionale Verbindungsstrasse die Gemeinde Uznach vom Durchgangsverkehr befreit und die Lebensqualität im Städtchen verbessert, ist nach wie vor umstritten, denn die angegeben Zahlen sind reine Annahmen und basieren auf vagen Modellrechnungen.
Das schöne Städtchen Uznach wird regelrecht durch eine Beton-Barriere rings um Uznach herum verunstaltet. Nutzniesser sind lediglich die umliegenden Gemeinden insbesondere Schmerikon. Der Uzner Bürger zahlt die Zeche. Wollen wir das?»