Wie kam es zur Gründung eines Vereins Freunde des Polenmuseums?
Das Museum wurde 1952 aufgrund der provokativen Aktionen von Vertretern der kommunistischen Regierung Polens beschlossen. Der Pachtvertrag für das Schloss wurde nach 82 Jahren gerichtlich gekündigt und die Sammlungen kommunistischer Propaganda nach Polen transportiert. Die Rapperswiler haben nie wirklich ein kommunistisches Regime in Polen anerkannt.
Wann startete das Polenmuseum?
Im Jahr 1954, vor 70 Jahren, gründeten Schweizer und Polen den «Verein der Freunde des Polenmuseums in Rapperswil». Dieser war antikommunistisch und lehnte sich gegen das damalige Russland auf, das Polen besetzt hatte.
Gründer des Vereins waren Pater Josef M. Bocheński, Rektor der Universität Fribourg; Alfred Löpfe, der berühmte Slawist; Julian Godlewski, Philanthrop aus Lugano; die Gebrüder Bronarski, berühmte Musiker; Zdzisław Pręgowski, der Schweizer Architekt und Unternehmer; der Rapperswiler Politiker und Journalist Hans Rathgeb; Stadtrat Walter Domeisen Senior sowie die Direktoren des Radio Freies Europa in München.
Wann eröffnete das Museum im Schloss?
1975, und zwar zum dritten Mal, welches im Frühling 2022 ein Ende fand. Die dritte Umsetzung des Polenmuseums war die reichhaltigste an lokalen und internationalen Veranstaltungen.
Wie kam das Polenmuseum bei der Bevölkerung an?
Die Neugründung des Museums war breit abgestützt. Das Museum wurde eine anerkennte Institution. Es wurde von jährlich von rund 30’000 Menschen aus dem In- und Ausland besucht. Der geschätzte Wert der Sammlungen des Polenmuseums beträgt rund 40 Millionen Franken. Die von uns organisierten Konzerte füllten oft den Großen Rittersaal. Zahlreiche Symposien zogen Wissenschaftler aus aller Welt an, Ausstellungen polnischer und internationaler Künstler brachten Farbe in das Leben von Rapperswil.
Es gab doch noch ein Festival.
Ja, das Chopin Festival 2009 und hunderte andere Veranstaltungen. Rapperswil wurde von allen Präsidenten des freien Polens besucht, angefangen von Lech Wałęsa, dem legendären Anführer der «Solidarność»-Bewegung. Tausende Schweizer, darunter Hunderte von Rapperswil, empfingen Wałęsa am Marktplatz mit Blumen und wehenden polnischen Nationalflaggen.
Das Museum und unsere Anlässe wurde zu einem Zentrum für den Ideenaustausch zwischen der Schweiz und Polen.