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Uznach
15.01.2025
16.01.2025 07:15 Uhr

Basis für neues Streuli-Areal da

Blick über das Städtli in Richtung Bahnhof Uznach. In der Bildmitte der neu vorgesehene Hochpunkt des Rapperswiler Büros Raumfindung, gleich rechts davon das als Bestandteil des Uzner Zentrums auf dem Streuli-Areal entstehende Quartier.
Blick über das Städtli in Richtung Bahnhof Uznach. In der Bildmitte der neu vorgesehene Hochpunkt des Rapperswiler Büros Raumfindung, gleich rechts davon das als Bestandteil des Uzner Zentrums auf dem Streuli-Areal entstehende Quartier. Bild: Raumfindung
Nach dem Abschluss der qualitätssichernden Verfahren liegt die Basis für ein Richtprojekt zur Neugestaltung des Uzner Streuli-Areals vor – mit Konkretisierungen und Verfeinerungen.

Das Streuli-Areal ist wegen seiner Lage unmittelbar beim Bahnhof das bedeutendste Entwicklungsareal von Uznach. Inhaberin ist die Streuli Immobilien AG. Sie hat 2018 mit Carlos Martinez Architekten (Berneck) einen von Gemeinde und Kanton gutgeheissenen Masterplan erarbeitet. Dieser gibt die Rahmenbedingungen für die geplante Entwicklung vor.

Abschluss zweier qualitätssichernder Verfahren

Um die städtebauliche und freiräumliche Qualität sicherzustellen, führte Streuli Immobilien 2024 mit der Mettler Entwickler AG (St.Gallen) und in enger Abstimmung mit der Gemeinde Uznach und dem Kanton St.Gallen zwei qualitätssichernde Varianzverfahren durch:

  • Im Teil Nord wurde das Masterplan-Projekt von einem Begleitgremium und dem Planungsteam von Carlos Martinez Architekten in einem Dialogverfahren weiterentwickelt. Vorsitzender des Begleitgremiums war der ehemalige St.Galler Kantonsbaumeister Werner Binotto.
  • Im Teil Süd fand ein Studienauftragsverfahren mit sechs Architekturbüros statt. Der Teil Süd umfasst insbesondere die Flächen direkt gegenüber dem Bahnhof. Dem Beurteilungsgremium stand der Zürcher Architekt Dani Ménard vor.

«Wir sind mit den Resultaten der beiden qualitätssichernden Verfahren für das Streuli-Areal sehr zufrieden, die Resultate überzeugen und sind eine solide Grundlage für die nächsten Schritte», sagt Claudia Streuli, VR-Präsidentin von Streuli Immobilien. Die Resultate werden zu einem stimmigen Richtprojekt für das Streuli-Areal zusammengeführt und dienen als Grundlage für die anschliessende Sondernutzungsplanung. Die Umsetzung des mit mehreren Gebäuden, rund 400 Wohnungen, Gewerbe- und Dienstleistungsflächen, einem Bereich für öffentliche Nutzungen, einer Zentrumsversorgung und einem grossen Park sehr umfassenden Projekts wird in Etappen erfolgen. Diese können flexibel an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst werden.

Die Darstellung zeigt die verschiedenen Baufelder auf dem Streuli-Areal, wie sie in den qualitätssichernden Verfahren für das Streuli-Areal festgelegt wurden. In der Mitte ist der grosszügige Streuli-Park zu erkennen. Bild: Mettler Entwickler

Die Gemeinde Uznach war in beiden Verfahren vertreten und konnte so ihre Interessen einbringen. Dazu gehört unter anderem eine gute Abstimmung mit den Projekten für den Bushof, den Bahnhofplatz und die Überbauung SBB West. Der vom Gemeinderat in die Jury delegierte Gemeindeschreiber Mario Fedi sagt weiter: «Wichtig war für uns, dass das Streuli-Areal der Bevölkerung attraktive Dienstleistungen und Wohnmöglichkeiten rund um einen öffentlich zugänglichen Park anbietet.» Mit den zurzeit im Richtprojekt angedachten Nutzungen wie einem Retailer für den täglichen Bedarf, einem Gesundheitscluster mit Ärzten, einer Apotheke, einer Kindertagesstätte, Alterswohnungen, Gastronomieflächen und weiteren Nutzungen ist dies gewährleistet.

Teil Nord: Pläne konkretisiert und verfeinert

Das Planungsteam um Carlos Martinez Architekten und Uniola Landschaftsarchitekten konkretisierte und verfeinerte in enger Zusammenarbeit mit dem Begleitgremium die bereits im Masterplan festgehaltenen Planungsabsichten im Teil Nord. Die Idee des grossen Grünraums mit einer durchlässigen Randbebauung bewährte sich im Prozess. Für eine hohe städtebauliche und architektonische Gestaltung nahm das Team verschiedene Änderungen an den vorgesehenen Gebäudekörpern vor. Diese sind zum Teil zusammengeführt worden und präsentieren sich jetzt abwechslungsreicher und mit Abstufungen, die zusätzliche Durchblicke ermöglichen.

Die Visualisierung zeigt das renovierte und aufgewertete Gelbe Haus und die Neubauten auf dem Baufeld A mit öffentlich zugänglichen Nutzungen im Erdgeschoss. Bild: Planungsteam Carlos Martinez/Uniola

Für die Arealentwicklung wichtig sind das historische Gelbe Haus und die grosse Linde davor. Sie liegen im künftigen Park, werden erhalten und sollen zu einem Identifikationsmerkmal des Streuli-Areals werden. Das Gelbe Haus soll öffentlich zugänglichen Nutzungen dienen und einen Treffpunkt bilden. Seine Renovation und Umnutzung gehören zur ersten Etappe.

Wie der naturnah gestaltete Park im Detail aussehen soll, wird im weitergehenden Planungsprozess festgelegt. Die aktuellen Ideen sehen verschiedene Bereiche wie eine Leselichtung, eine Spielwiese, Urban-Gardening, Marktflächen und ein Aussencafé vor. Da nur ein Teil der Fläche für die Tiefgaragen unterbaut sein wird, werden auch grössere Bäume wachsen.

Teil Süd: attraktiver Ankunftsort

Im Studienauftrag Streuli-Areal Süd ging es darum, das beste Projekt für den Arealteil direkt gegenüber dem Bahnhof zu finden. Dabei setzte sich das junge Rapperswiler Architekturbüro Raumfindung gegen die fünf Konkurrenten durch. Für die Landschaftsarchitektur arbeitet es mit manoa landschaft aus Meilen zusammen.

Das Team überzeugte das Beurteilungsgremium mit seiner Kombination aus einem freistehenden Hochpunkt und zwei Flügelbauten, die zusammen einen lebendigen Ankunftsort in Uznach schaffen. Neben attraktiven Wohnungen bieten die Gebäude auch Raum für vielseitig nutzbare Gewerbe- und Dienstleistungsflächen. Zwischen den Gebäuden sorgen zwei Durchgänge für eine direkte Verbindung und Durchwegung zwischen dem Bahnhofplatz, dem neu entstehenden Park und den Gebäuden im Norden des Areals. Entlang der Strassenzüge sind schattenspendende Bäume vorgesehen.

Modellfoto des Siegerprojekts aus dem Studienverfahren Teil Süd von Raumfindung und manoa landschaft (Projekt farblich hervorgehoben). Bild: Mettler Entwickler AG

Für den Hochpunkt an der Ecke Eisenbahnstrasse / Bahnhofstrasse gilt eine maximale Höhe von 60 Metern. Dieser Wert stammt aus dem 2020 präsentierten Hochhauskonzept der Gemeinde Uznach. Das Richtprojekt nützt die vorgesehene Höhe annähernd aus. Die genaue Höhe wird im weiteren Planungsprozess festgelegt.

Nächste Schritte

Für die Entwicklung des Streuli Areals braucht es in einem ersten Schritt eine Änderung im Zonenplan der Gemeinde Uznach. Dazu soll über ein Teilzonenplanverfahren eine Schwerpunktzone eingeführt werden. Schwerpunktzonen ermöglichen die Neuüberbauung von Siedlungsgebieten, die – wie das Streuli-Areal – zur Umstrukturierung bestimmt sind. Die vorgesehene neue Zone basiert auf dem Richtplan der Gemeinde und dem Masterplan Streuli und wird die vorgesehene Entwicklung zu einem attraktiven Zentrum für Uznach planungsrechtlich ermöglichen. Die Gemeinde hat einen ersten Entwurf des Teilzonenplans erarbeitet und wird in der LinthSicht darüber berichten und zur Mitwirkung einladen. Anfang Februar 2025 wird sie die Bevölkerung in einer Informationsveranstaltung im Detail darüber informieren. An dieser Veranstaltung wird Streuli Immobilien auch die Resultate der beiden qualitätssichernden Verfahren präsentieren.

Das kantonale Planungs- und Baugesetz verlangt, dass eine Schwerpunktzone über ein Sondernutzungsplanverfahren entwickelt wird. Die entsprechende Sondernutzungsplanung soll im Winter 2025/Frühling 2026 von der Gemeinde und vom Kanton genehmigt werden. Vorher wird sich die Bevölkerung in einer Mitwirkung dazu äussern können.

Streuli Immobilien AG / Linth24