Der indische Künstler und Karikaturist Vikram Nayak lancierte im September 2019 einen Cartoon-Wettbewerb, um den Jai Jagat Global Peace March zu unterstützen. Aus den 1'400 Einsendungen aus insgesamt 80 Ländern war jetzt eine Auswahl von 20 Bildern in der Stadtkirche Uznach zu sehen.
Cartoons in der Stadtkirche


10 Stellwände mit 20 Bildern zu «Gerechtigkeit und Friede»
Die 10 Stellwände mit den 20 Bildern passten in den Chorraum der Kirche, also ob die Ausstellung eigens für diese Kirche angefertigt worden wäre. Bunte Sonnenschirme brachten Farbtupfer, die angesichts der Dringlichkeit und Düsterheit des Themas «Gerechtigkeit und Friede» wohl taten.
Die Themen der Karikaturen reichten von Kriegs-Szenarien über die Flüchtlingsthematik und Bilder von hungrigen dunkelhäutigen Kindern bis zu zeichnerischen Darstellungen von häuslicher Gewalt. Auch hoffnungsfrohe und zum Schmunzeln anregende Kunstwerke waren zu sehen. Die Frage einer Friedenstaube auf einem Friedhof mit Grabsteinen, die mit RIP beschriften waren, drückt vielleicht am besten eine Frage aus, die sich auch viele Besuchenden der Ausstellung stellten: «Why do people Rest In Peace (RIP), why don’t they live in peace too?» «Warum, Mensch, kannst du nicht im Frieden und in der Liebe leben?» fragte eine Besucherin im Ausstellungsbuch.

Eine brandaktuelle Karikatur vom Künstler Koljok (Mykola Schewtschenko), der aus Mariupol (Ukraine) vor 3 Jahren nach Gommiswald geflüchtet war, zeigte Trump und Putin, wie sie sich bei einer Mahlzeit die Erde teilen wollen.


Neben den einzelnen Besuchenden und Erwachsenengruppen kamen auch rund 20 Schulklassen von Uznach und Umgebung zur Ausstellung. Viele hatten im Vorfeld Bilder gemalt, die an der LED-Wand der Kirche gezeigt wurden. Neben dem Besuch der Ausstellung konnten die jugendlichen Besucher und Besucherinnen ihre Eindrücke mit Gedichten, Werken aus Knete oder dem Falten von Friedenstauben verarbeiten.
Friedensfeier mit Geflüchteten zum Abschluss
Zum Abschluss der Ausstellung wurde eine ökumenische Friedensfeier gestaltet, vorbereitet von Menschen aus der Schweiz und der Ukraine. Es wurde an den Kriegsbeginn in der Ukraine im Februar 2022 erinnert und es gab die Gelegenheit, der Toten dieses Krieges und aller gewalttätigen Auseinandersetzungen zu gedenken. Verschiedene Personen trugen ihre Gedanken zu einzelnen Bildern der Ausstellung vor. Es war ein sehr berührender Gottesdienst, in dem auch viele Tränen flossen. Der Krieg in seiner ganzen Schrecklichkeit war plötzlich ganz nah und greifbar für alle.
Beim anschliessenden Apéro riche wurde rege ausgetauscht. Immer wieder benannten ukrainische Flüchtlinge ihre Dankbarkeit, hier in der Schweiz in Sicherheit sein zu können und so gut aufgenommen worden zu sein.