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Rapperswil-Jona
10.12.2025
10.12.2025 14:28 Uhr

Zeitungen ohne Vorabend-News

Nichts ist älter als die Zeitung von heute - viele Printtitel berichten nicht mehr über Ereignisse, die am Vorabend nach 21.00 Uhr enden.
Nichts ist älter als die Zeitung von heute - viele Printtitel berichten nicht mehr über Ereignisse, die am Vorabend nach 21.00 Uhr enden. Bild: zVg
Der Zeitungsniedergag schreitet fort. Es muss überall gespart werden. So finden Abendaktivitäten in vielen Zeitungen erst zwei Tage später statt. Neu auch bei der «Linth-Zeitung».

Früher hiess es: «Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern.» Heute müsste man sagen: «Nichts ist so alt wie die Zeitung von heute.» Der Grund liegt in massiv vorgezogenen Redaktionsschlüssen, die den Sparmassnahmen bei den gedruckten Zeitungen geschuldet sind.

News mit Verspätung

Wenn der Redaktionsschluss bereits um 21 Uhr liegt, fehlen am nächsten Tag zentrale Ereignisse des Vorabends: der Cup-Schlager des FC Rapperswil-Jona vom 3. Dezember etwa oder der Bericht zur richtungsweisenden Bürgerversammlung vom 4. Dezember. Viele Leserinnen und Leser mussten sich 24 Stunden gedulden, bis die Informationen gedruckt erschienen. Ähnliches geschieht quer durch die Schweiz, vom «Tagi» bis zum «Landboten».

«Linth-Zeitung» von Vorgestern

Die «Linth-Zeitung» wurde kürzlich in einem Eigeninserat deutlich: Weil der Druckbeginn vorgeschoben worden sei, könne man in der Zeitung nicht mehr aktuell über Abendveranstaltungen berichten.

Berichte vom Abend finde anderntags online. Aber natürlich auch dort hinter der Aboschranke. Und wer in der gedruckten Ausgabe könne man den Bericht von Donnerstag-Bürgerversammlung erst am Samstag lesen – aber natürlich das nur im Abonnement für knapp 400 Franken im Jahr. 

Hinter der Paywall

Ähnliches kennen die Leser grösserer Zeitungen wie «Tages-Anzeiger» oder «NZZ» - oder eben auch vom Lokalblatt: Sportfans etwa erhalten in den Printausgaben von den Spielen vom Vorabend nicht einmal das Resultat.

Teurer, dünner, verspätet

Der Niedergang der gedruckten Zeitungen geht also weiter: Die (vermeintlich) tagesaktuellen Printprodukte  werden dünner, berichten immer weniger über Lokales und sind gleichzeitig teurer. Ein Jahresabo der «Linth-Zeitun»g kostet 359.80 Franken, jenes des «Tages-Anzeigers» 419 Franken – für ein Produkt, das am Morgen über Vorgestern schreibt.

Linth24 – erst noch gratis

Für aktuelle Informationen bleibt der Leserschaft daher praktisch nur der Weg ins Internet. Wer wissen will, was am Abend zuvor passiert ist, muss online nachlesen – im Linthgebiet mit Vorteil Lint24, und dort erst noch gratis.

Thomas Renggli
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