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Leserbrief
Region
27.11.2020
21.10.2024 07:08 Uhr

«Verbindungsstrasse A15-Gaster – übertrieben & überflüssig»

Ein Linth24-Leser aus Schmerikon gibt 5 Gründe an, wieso er die «Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster» überflüssig und übertrieben findet.
Ein Linth24-Leser aus Schmerikon gibt 5 Gründe an, wieso er die «Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster» überflüssig und übertrieben findet. Bild: ZVG / www.a15-gaster.ch
Ein Linth24-Leser zählt mehrere Gründe auf, warum er ein Gegner der «Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster» ist und warum er das Ganze massiv übertrieben findet.

«Zum Thema «Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster» melde ich mich auf jeden Fall als Gegner, weil ich es massiv übertrieben und bis auf die Industriestrasse Schmerikon überflüssig finde. Gründe gibt es genug:

  1. Es bestehen bereits ausreichend Strassen rund um Uznach, die mit höherem Wirkungsgrad ausgelastet werden können (analog des Elektroautos zum Verbrenner). Im Gegensatz zu Rapperswil, wo der Tunnel laut Befürwortern die Erlösung vom Durchgangsverkehr bringen würde, weil tatsächlich keine Ausweichmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe bestehen, ist genau dieser Sachverhalt rund um Uznach anders. Eingaben in Google Maps mit diversen Routen belegen dies (Zu sehen im Dokument weiter unten). ZUDEM:
  2. Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren vermehrt dazu führen, dass der Verkehr entsprechend der Auslastung «geführt» wird = die Navigationstechnik der Autos macht Fortschritte. Tesla macht schon seit längerem vor, wohin hier der Weg führt. Andere Anbieter werden nachziehen. Die Projektführer der Umfahrungsstrasse verpassen offensichtlich den Anschluss an diese Entwicklung und die Möglichkeiten, indem sie immer noch an Altbewährtem festhalten = die freie Landschaft verbauen = Ressourcenverzehr betreiben und wertvollen Erholungsraum belasten.
  3. Das Städtchen beherbergt einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung: Beim Eintrag des Begriffs «Uznach, Städtchen» auf der Internetseite www.tel.search.ch ergeben sich gerade mal 48 Adressen. Auch wenn noch einige Bewohner hinzukommen, die nicht eingetragen sind, entspricht diese Grösse nicht einmal einem Prozent der 6‘456 Einwohner Uznachs (Stand 1.1.2020). Demgegenüber wurde das Umfahrungsprojekt massiv verteuert, weil nebst dem problematischen Baugrund Bewohner aus dem Oberen Hegner erfolgreich gegen den zukünftig drohenden Verkehrslärm interveniert haben.
  4. Leidig an der ganzen Sache ist, dass das Städtchen Uznach trotz dieses Projekts nicht vom Durchgangsverkehr befreit wird: Die Bewohner des oberen Dorfteils würden sonst vom unteren Teil, wo sich die Gemeindeinfrastruktur mit Bahn und Läden befindet, abgeschnitten. Sie müssten einen zeitintensiven Umweg über die Umfahrungsstrasse in Kauf nehmen. Das passt nicht so recht zum Anspruch, Fahrzeiten im Auto zu reduzieren. Zudem wird die Attraktivität des Städtchens überbewertet. Im unteren Teil ist es zu schmal und schattig, oben steht mit dem bestehenden Platz nicht viel Fläche zur Verfügung, und auf der ganzen Länge durchs Städtchen muss noch immer ein Bereich für den Durchgangsverkehr freibleiben.
  5. In Schmerikon scheint es laut Projekt zur Aufhebung des Kreisels und Umgestaltung zu einer Kreuzung mit Rotlicht zu kommen. Für den Kreisel musste damals zusätzliche Fläche enteignet werden, damit er den Anforderungen an eine Kantonsstrasse entspricht. Das allein kostete damals mehr als CHF 1 Mio. Und jetzt wird alles wieder rückgängig gemacht.

Schon heute kann sich jede Person bei Bedarf mit Navigationsmitteln so führen lassen, dass das Städtchen zu den wenigen kritischen Tageszeiten umfahren statt durchfahren wird. Der Wille dazu muss natürlich vorhanden sein.

Für mich steht der Nutzen dieses Projekts in keinem Verhältnis zum Aufwand. Und ganz bedenklich ist, wie einmal mehr ins Grüne gebaut wird, nachdem es in Vergangenheit verpasst wurde, die für das Projekt notwendige Fläche freizuhalten.»

Stefan Gschwend aus Schmerikon