«Rahel Würmli hat ein grünes Kämpferinnenherz. Dieses wollte weiter einstehen für eine nachhaltige Bewältigung der Klimakrise, für gute Lösungen im Gesundheitswesen, für ein würdiges Altern und viele weitere wichtige soziale und ökologische Anliegen. Das Herz der Kandidatin und auch der Parteileitung hätte sich klar für eine erneute Kandidatur entschieden», heisst es am Mittwoch in der Mitteilung der St. Galler Grünen.
Der Kopf aber habe Nein gesagt: Das grünlinke Lager habe auch nach den Zugewinnen am letzten Sonntag rechnerisch Anspruch auf nur zwei Sitze. Regierungsratswahlen müssten sich nicht zwingend nach dem Parteienproporz orientieren: Es werden in erster Linie Köpfe gewählt, nicht Parteien, schreiben die Grünen weiter. Ebenfalls sei für die Grünen auch klar, dass es eine ausgewogenere Vertretung der Frauen in der Regierung brauche. Mit Susanne Hartmann von der CVP sei bisher erst eine Frau gewählt worden. Drei Frauen müssten das klare Ziel sein, halten die Grünen fest.
Neben dem reinen Parteienproporz, der passenden Parteifarbe und einer angemessenen Frauenvertretung geht es für die St.Galler Grünen aber auch um die richtige Themensetzung innerhalb der Regierung: «Die grossen Verlierer am letzten Sonntag haben noch immer nicht begriffen: Ein wirksamer Klimaschutz erfordert griffige Massnahmen, und zwar jetzt! Darum haben Grüne und auch GLP zulasten von SVP und FDP zugelegt», sagt Würmli.
Nach Abwägen von Chancen und Risiken sind Rahel Würmli und die Parteileitung zum Schluss gekommen, auf die Teilnahme am zweiten Wahlgang zu verzichten. Bei einer zukünftigen Vakanz sei jedoch mit einer erneuten Regierungsratskandidatur der Grünen zu rechnen.
Damit verbleibt Laura Bucher (SP) als einzige Kandidatin des linken Lagers. Sie tritt im zweiten Wahlgang für die St.Galler Regierungsratswahlen am 19. April gegen Beat Tinner (FDP) und Michael Götte (SVP) an.