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Kanton
24.03.2020
24.03.2020 13:50 Uhr

Krebs & Umweltschäden schlimmer als COVID

Bild: Pixabay
Eine repräsentative Umfrage kurz vor dem Notstand ergab: Corona liegt in der Liste der empfundenen Bedrohungen hinter Krebs, Umweltverschmutzung, Klimawandel und Jobverlust.

In der vom 5. bis 13. März 2020 durchgeführten repräsentativen Online-Umfrage von Marketagent.com Schweiz gaben 1‘000 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz zwischen 14 und 74 Jahren Auskunft darüber, was sie als die grösste Bedrohung empfinden. Dabei ging es um Krebserkrankungen, Umweltschäden, Klimaproblematik, finanzielle Notlagen, Terrorismus, Jobverlust und auch eine Ansteckung mit dem Corona-Virus.

Corona-Virus erst an achter Stelle

Am meisten Angst haben die Befragten vor dem Auftreten einer Krebserkrankung bei sich selbst oder einem Familienmitglied: 56% empfanden dies als «sehr bedrohlich» (Benotung 5 und 4 auf einer 5er-Skala). An zweiter Stelle (50%) wird die Sorge wegen der Umweltverschmutzung und der damit verbundenen Ressourcenknappheit genannt.

Auch die Debatte um die Klimaproblematik und die damit verbundenen Unwetter hat ihre Spuren hinterlassen und wird von 45% am dritthäufigsten genannt, dicht gefolgt von der Angst vor einer finanziellen Notlage (44%), Gewalt gegen einen selbst oder ein Familienmitglied (42%) und einem Jobverlust (34%). Das Corona-Virus empfanden in der zweiten Märzwoche lediglich 31% der Befragten als «sehr bedrohlich», gleichauf mit der Angst vor einem Terroranschlag auf Platz 8.

Romands und 50+ fürchten sich am meisten

Die Gefahr, die vom Corona-Virus ausgeht, wird je nach Landesteil anders beurteilt. In der Westschweiz stufen 38% der Bevölkerung das Corona-Virus als «sehr grosse Bedrohung» ein, in der Deutschschweiz nur 28%.

Bei den Altersgruppen machen sich naturgemäss die Älteren, für welche das Corona-Virus in der Regel die gravierendsten Folgen hat, besonders grosse Sorgen: 35% der befragten 50 bis 74-Jährigen fühlten sich besonders bedroht.

Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es dagegen nur 23%. Die dazwischen liegende Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen repräsentiert den gesamtschweizerischen Bevölkerungsdurchschnitt: 31% fühlen sich durch Corona besonders gefährdet. Geschlecht und Bildungsniveau der Befragten haben hingegen keinen Einfluss auf die grundsätzliche Beurteilung des Corona-Virus.

Geteilte Meinung über den Bundesrat

55% der Befragten fühlen sich durch den Bundesrat über die empfohlenen Schutzmassnahmen und Notfallpläne während der Corona-Krise «gut informiert». Aber weniger als die Hälfte (47%) findet, dass die Reaktion und die getroffenen Massnahmen der Regierung nach Ausbruch des Corona-Virus angemessen waren.

Die vom Bundesrat getroffenen Massnahmen werden unterschiedlich bewertet: In der Deutschschweiz finden 46% der Befragten die Massnahmen «angemessen», während es in der Westschweiz 50% sind.

Und je älter die Befragten, desto mehr stimmen sie den Vorgaben des Bundesrates zu: Bei den 14- bis 29-Jährigen sind 35% mit den Massnahmen einverstanden, bei den 30- bis 49-Jährigen 43% und bei den 50- bis 74-Jährigen 58%.

Dazu sagt Cornelia Eck, Geschäftsführerin von Marketagent.com Schweiz: «Vor allem jene Bevölkerungsgruppen, welche die Gefahr des Corona-Virus am geringsten einstufen, sind mit den Massnahmen des Bundesrates nicht einverstanden. Sie beurteilen diese Massnahmen wohl als zu scharf.»

Über Marketagent.com Schweiz AG

Marketagent.com Schweiz ist ein auf quantitative und qualitative Online-Markt- und Meinungsforschung spezialisiertes Forschungsinstitut und verfügt in der Schweiz über ein ISO-zertifiziertes Befragungspanel mit über 60'000 (Stand: November 2019) Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter zwischen 14- und 74 Jahren.

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