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Kanton
04.04.2020
04.04.2020 20:01 Uhr

Kapo SG: 220 Corona-Einsätze

Links: Die Zusammenfassung der Kapo SG für die erste Berichtswoche, in Gelb die Corona-Einsätze. Rechts: Die Zahlen für den 1./2. April.
Links: Die Zusammenfassung der Kapo SG für die erste Berichtswoche, in Gelb die Corona-Einsätze. Rechts: Die Zahlen für den 1./2. April.
Rund 220 Einsätze hatte die St. Galler Polizei in den letzten 14 Tagen im Zusammenhang mit den Corona-Massnahmen. Linth24 hat die Ereignisse zusammengefasst.

Freitag auf Samstag: 39 neue Fälle

Patrouillen der Kantonspolizei St.Gallen trafen bei ihren Kontrollen auf diverse Personenversammlungen. Viele Jugendliche und junge Erwachsene hielten sich unter anderem auf dem Gelände von Schulhäusern auf. Sie wurden auf das geltende Versammlungsverbot aufmerksam gemacht und weggewiesen. Weiter befanden sich mehrere Menschen bei öffentlichen Feuerstellen. In zwei Fällen verhielten sich die Personen uneinsichtig was den Mindestabstand anbelangte. Diese Personen wurden gebüsst. In einem Fall fand eine Geburtstagsparty mit zu vielen Personen statt. Die Polizei intervenierte und erklärte nochmals, dass die vom Bund angeordneten Massnahmen auch zuhause im privaten Bereich Gültigkeit haben.

Bei Schulhäusern und Sportplätzen wurden viele spielende Kinder in zu grossen Gruppen angetroffen. Die Eltern wurden sensibilisiert und begaben sich im Anschluss nach Hause. Die Kantonspolizei St.Gallen stellt fest, dass viele Personen die Massnahmen mit fortschreitender Zeit immer mehr auf die leichte Schulter nehmen. Sie appelliert deshalb nochmals an die Vernunft jedes einzelnen, sich an die geltenden Regeln zu halten. Im zwischenmenschlichen Bereich musste dreimal interveniert werden. Es kam zu keinen Einbrüchen.

Grosse Schwankungen

Die Kantonspolizei St.Gallen stellt wegen der Corona-Krise eine gewisse Verunsicherung fest, sowohl auf der Strasse als auch in den häufigeren Anfragen von Privatpersonen und Medien zur Sicherheitslage im Kanton.

Um diesem Informationsbedürfnis Rechnung zu tragen, veröffentlicht die Kapo seit 14 Tagen Meldungen zur Corona-Sicherheitslage (Webseite und Social Media). Darin sind jeweils nicht nur die Zahlen von Corona-Einsätzen, sondern auch von Einbrüchen und «zwischenmenschlichen Interventionen» (psychische Notsituationen, häusliche Gewalt etc.) verzeichnet. Die Zahlenwerte unterliegen allerdings grossen Schwankungen und sind entsprechend mit gewisser Vorsicht zu betrachten.

Allgemeine Befunde

Die Kapo zählt tendenziell weniger Einbrüche, während Einsätze im Zusammenleben von Menschen konstant geblieben sind. Demgegenüber bewegen sich die Corona-Interventionen auf höherem Niveau, mit einem besonders starken Anstieg am Sonntag, 23. März. Waren hier vielleicht besonders viele Uneinsichtige unterwegs?

Doch worum geht es bei diesen Corona-Einsätzen genau? Linth24 hat dazu eine Übersicht erstellt:

  • Die Polizei wurde häufig wegen angeblich zu grossen Personengruppen und angeblichem Restaurant- oder Geschäftsbetrieb aufgeboten. Doch oft liessen sich keine Verfehlungen feststellen. In wenigen Fällen erhielten uneinsichtige Personen eine Ordnungsbusse.
  • Einige wenige Menschenansammlungen und Partys mussten aufgelöst werden.
  • In der Nähe eines Schulhauses traf die Polizei mehrere Personen an, die den Mindestabstand zueinander nicht einhielten und deswegen gebüsst wurden.
  • Strassenverkaufsstände, die keine lebensnotwendigen Waren anboten, wurden von der Polizei geschlossen. Auch Grossverteiler wurden diesbezüglich kontrolliert und mussten teilweise ihre Absperrungen noch anpassen.
  • In einem Kosmetikstudio wurde eine Kundin bedient. Als die Polizei einschritt, zeigte die Besitzerin Einsicht.
  • Polizei-Kontrollen in mehreren Erotikbetrieben ergaben, dass auch dort die aktuellen Regeln eingehalten wurden.
  • In mehreren Restaurants musste interveniert werden, da dort Personen noch beim Essen angetroffen werden konnten. In einem Fall betraf es die Bewirtung in kleinem Rahmen, d.h. es waren nur zwei Gäste.
  • Ein aufgebrachter Mann verständigte die Polizei, weil er nicht im Restaurant sitzen und dabei einen Kaffee trinken durfte. Die herbeigerufene Polizei musste ihm die momentan geltende Sachlage nochmals erläutern.
Stefan Knobel, Linth24
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