Zahlen sagen nicht immer die Wahrheit, heisst es. Die Zahlen zu Marco Odermatt spiegeln aber sehr wohl wider, was der Dominator in der zu Ende gehenden Saison leistet.
Es sind ausnahmslos imponierende Zahlen. Im Vergleich zum letzten, an Spitzenklassierungen schon reichen Winter weist Odermatt in allen Bereichen schon vor der abschliessenden Woche mit dem Final in Soldeu in Andorra bessere Werte aus. Er hat mehr Weltcup-Punkte auf dem Konto (1826:1639), er hat mehr Rennen gewonnen (11:7), er ist öfter auf dem Podest gestanden (20:16), er hat mehr Siege an einer Grossveranstaltung errungen (zweimal WM-Gold: einmal Olympia-Gold), er hat sich mehr Weltcup-Kugeln gesichert (3:2).
86,9 Prozent - eine Traumquote
Da ist ein weiterer Wert - auf den ersten Blick nicht ersichtlich, doch ebenso aussergewöhnlich: 86,9 Prozent. Diese Traumquote ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen Podestplätzen und bestrittenen Rennen. Die 20 Klassierungen unter den ersten drei schaffte Odermatt in 23 Rennen in drei Disziplinen. Eine Konstanz, die ihresgleichen sucht.
Odermatt hat seine Grenzen ein weiteres Mal verschoben, was unweigerlich zur Frage führt: Wo ist denn nun das Limit für diesen Kerl aus der Innerschweiz? Bleibt diese Messlatte eine Variable? Sind weitere Steigerungen möglich?
Auch wenns schwerfällt, zusätzlichen Raum für Expansion zu finden: Weitere Verbesserungen sind möglich. Im Speed-Bereich macht Odermatt für sich primär beim Startprozedere und in Sachen Gleiten in flacherem Gelände noch Potenzial aus. Er wird auch dies in den Griff kriegen, da geben sich seine Konkurrenten keinen Illusionen hin.
Maiers 2000 Punkte im Visier
Odermatt winkt zudem die Chance auf den Punkte-Rekord, den Hermann Maier seit 23 Jahren mit 2000 Zählern hält. Der Nidwaldner steht derzeit bei 1826 Punkten. In Soldeu hat er in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom drei Möglichkeiten, um die Bestmarke des Österreichers zu übertreffen.
175 Punkte sind dafür gefordert, gut 58 im Schnitt für ein Total von über 2000 Punkten. Es wäre die nächste imponierende Zahl, ein weiteres Spiegelbild einer unfassbar guten Saison.