Die Geschichte um die Neueröffnung mit sofort anschliessender Schliessung des nigelnagelneuen Spitals Wattwil ist noch in den Köpfen der Toggenburgerinnen und Toggenburger. Dank grossem Einsatz konnte eine Nachfolgelösung mit der Berit Klinik gefunden werden, welche u.a. eine 24-Stunden-Notaufnahme garantiert. So ist es weiterhin möglich ist, innert der vorgeschriebenen Frist in einer Notfallstation zu sein – auch in den abgelegeneren Regionen.

Nur 5 Prozent

In einem Tagblattbericht vom 13. Mai 2023 kommt aus, dass lediglich 5 % der Notfälle im Toggenburg in die Berit Klinik gefahren werden. Stattdessen werden andere öffentliche Spitäler wie beispielsweise Wil und Uznach bevorzugt. Vorher war diese Zahl bei 39 %. Was stimmt hier nicht?

Gemäss CEO Peder Koch ist die Notfallstation für die allermeisten Notfälle bestens ausgerüstet. Die Rettung St.Gallen (RSG) ist zudem vom Gesundheitsdepartement angewiesen worden, Wattwil anzufahren. Trotzdem passiert es (fast) nie.

Was ist mit den Bedürfnissen der Bevölkerung?

Am 29. September 2023 nimmt das Tagblatt die Geschichte nochmals auf. In der Zwischenzeit habe es Gespräche mit dem GD gegeben. Die Vorwürfe bleiben aber happig: «Die Bedürfnisse der Toggenburger Bevölkerung würden tiefer gewertet als das politische Interesse, die öffentlichen Spitäler zu stärken», heisst es seitens der Berit Klinik.

Die Bevölkerung will nun Klarheit. Sie will einfach möglichst schnell zur besten Notfallversorgung gefahren werden.

Einfache Anfrage an die Regierung

SP-Kantonsrat Martin Sailer will nun in einer Einfachen Anfrage von der Regierung unter anderem wissen, warum die Rettung St.Gallen Wattwil meist umfährt und nach welchen Kriterien und von wem entschieden wird, welches Spital angefahren wird.

1. Wie ist der aktuelle Stand der Gespräche / Verhandlungen zwischen Gesundheitsdepartement, Rettung St.Gallen und der Berit Klinik Wattwil?
2. Warum umfährt die RSG immer noch in den allermeisten Fällen die Berit Klinik Wattwil, obwohl deren Notaufnahme modern ausgestattet ist und sogar eine Leistungsvereinbarung mit dem Kanton dafür besteht?
3. Wieviel Prozent der Toggenburger Notfalleinsätze werden direkt nach Wattwil gefahren? Ist die Zahl von 5 % markant gestiegen?
4. Wer entscheidet, welches Spital angefahren wird und nach welchen Kriterien?
5. Teilt die Regierung die Ansicht, dass in einem Notfall politische Interessen keinen Platz haben dürfen und es nur darum geht, die Patientinnen und Patienten möglichst schnell an den Ort zu fahren, der dafür geeignet ist?