Der geldverschwenderische Planungs-Marathon im Lido hat mit dem «Sportstättenplan 2040», dem «Studienauftrag Lido» und dem «Masterplan Lido» inkl. stadtinterner Arbeiten weit über eine halbe Million Franken gekostet. Für nichts. Denn der daraus entstandene «Masterplan Lido» ist an der Bürgerversammlung vom letzten Donnerstag dank der Annahme der Lakers-Trainingshalle faktisch gestorben. Und das ist gut so
Planungs-Irrsinn
Der Planungs-Irrsinn im Lido begann am 7. Juni 2022 mit dem Lug im «Sportstättenplan», die Betriebszeit des Eisstadions Lido «werde durch Experten mit maximal 15 Jahren angegeben». Deshalb müsse das Stadion auf der anderen Strassenseite, auf dem Para-Parkplatz, neu gebaut werden.
Abreissen was Geld bringt
Auf Basis dieser unfinanzierbaren Fantasie wurde danach durch 4 Büros der «Studienauftrag Lido» erarbeitet.
Heraus kam der Tausch von zwei Kiesplätzen: Das Eisstadion komme auf den gekiesten Para-Parkplatz. Und auf dem heutigen Platz des Eisstadions entstehe für den Knie ein befestigter (Kies-)Platz. Und die Bootshallen müssten auch verschwinden – notabene das einzige, was im Lido dank der Bootsplatz-Vermietung noch Geld bringt.
Alles steht Kopf
Darauf folgte der vom Stadtrat am 11. März 2024 abgesegnete «Masterplan Lido», quasi das Schlussbouquet dieser stadträtlichen Planungsserie. Doch mit dem nun bewilligten Bau der Lakers-Trainingshalle durch die Bürgerschaft steht alles wieder Kopf. Denn die Trainingshalle wird – mit einem Baurechtsvertrag mit der Stadt für 30 Jahre – mit dem Eisstadion verbunden und steht direkt neben der Bootshalle.
Stadion bleibt wo es ist
Zudem will die Stadt gemäss Stadtrat Leutenegger vom letzten März in den nächsten «20 Jahren» noch volle 6 Millionen Franken ins heutige Eisstadion investieren. Frage: Wer investiert schon soviel Geld in ein Abrissobjekt!
Nach alledem wird klar, dass das Stadion auch in 30 Jahren noch am selben Ort steht wie heute. Und damit auch die Bootshallen. Weil sonst nach deren Abbruch das Eisstadion und die Trainingshalle an der Hafenmole im Lido wie ein Hochhaus mit angebauter Schlosserei allein dastehen würde.
Steuersorgen und Wiederwahl
Die Bürger der Stadt können nun also dankbar sein, dass der «Masterplan Lido», weil unrealisierbar und unfinanzierbar, drei Monate nach seiner Einsetzung schon wieder in sich zusammengefallen ist.
Und man kann auch die FDP Rapperswil-Jona verstehen, als sie kürzlich mitteilte, sie mache sich Sorgen über die «sich eintrübenden Finanzaussichten» und steigenden Steuern in der Stadt.
Etwas schwieriger zu verstehen ist hingegen, dass dieselbe FDP den für das millionenteure Planungs-Gebastel letztlich verantwortlichen Stadtpräsidenten gleichzeitig «einstimmig» zur Wiederwahl vorschlug.