Zur Stärkung der Versorgungssicherheit und für den Klimaschutz soll die einheimische, erneuerbare Stromproduktion ausgebaut werden. Die Energiestrategie des Kantons Zürich sieht darum eine stärkere Nutzung der heimischen, erneuerbaren Energien vor – unter anderem der Windenergie. Der Kanton sieht Windenergie als eine ideale Ergänzung von Photovoltaik und Wasserkraft.
Im Oktober 2022 gab Regierungsrat Martin Neukom bekannt, dass im Kanton Zürich 120 Windkraftanlagen an 46 möglichen Standorten gebaut werden sollen. In einem ersten Schritt hat die Baudirektion 46 Gebiete eruiert, in denen es möglich sein und es sich lohnen könnte, Windenergie zu nutzen, die sogenannten Potenzialgebiete (wir berichteten). Im Austausch mit den Gemeinden, den Natur- und Landschaftsschutzverbänden, der Energiebranche und dem Bund hat der Kanton die Eignung der 46 möglichen Standorte überprüft. Dabei kamen sechs weitere, möglicherweise geeignete Gebiete hinzu.
Diese Ankündigung warf hohe Wellen und der Widerstand im Zürcher Oberland ist bis heute gross. Gegen den geplanten Bau von Windkraftanlagen, u.a. auf der Bachtelhügelkette, wurden gleich mehrere Initiativen eingereicht, welche einen Bau einer Windkraftanlage im Umkreis von 1'000 Metern von bewohntem Raum verbieten soll.
Nun zeichnet sich eine Entspannung fürs Zürcher Oberland bzw. für die Windkraftgegner ab. Die neueste Übersicht der Eignungsgebiete schliesst Windkraftanlagen in mehreren Potenzialgebieten in der Region aus.
Potenzial und Schutzaspekte gegeneinander abgewogen
Der Regierungsrat hat das Energiepotenzial und die Schutzaspekte der insgesamt 52 Potenzialgebiete gegeneinander abgewogen. 20 davon beurteilt er als «sehr geeignete Gebiete» und schlägt sie zum Eintrag in den kantonalen Richtplan vor. 15 weitere, ebenfalls «gut geeignete Gebiete» werden als sogenannte Zwischenergebnisse eingetragen. In diesen Gebieten seien noch nicht alle Voraussetzungen für einen definitiven Richtplaneintrag erfüllt, wie es in der heutigen Mitteilung heisst.