Eine Bronzefigur trägt eine Geschichte in sich, konserviert in ehrwürdigem Material, erzählt und modelliert in unvergleichlicher Form, verfeinert in aufwändigen und fragilen Arbeitsschritten. In Originalen, Abzügen und Negativen in Wachs, Ton, Silikon und Gips. Und schlussendlich – gegossen für die Ewigkeit in einem Verfahren, das Menschen schon vor tausenden Jahren kannten. Ja, die Bildhauerin Daniela Ferdani hat in der Bronze ihr Material und ihre Sprache gefunden.
Ferdanis Kunst schafft einen kraftvollen Gegenpol zur Achtlosigkeit unserer Gegenwart. Ihre Menschen aus Bronze scheinen in ihrer aufwändigen (Mach)Art aus der Zeit gefallen und sind vielleicht gerade deshalb so raumgreifend präsent. Die Ausstellung im Museum Galerie Amden ist ein Herantreten, ein Beobachten, ein Erkunden dieser Figuren und Körper. In Gestik, Mimik, in Pose und Haltung erschaffen sie für den Betrachter eine faszinierende Gefühlswelt. Wer sich darauf einlässt und mit allen Sinnen die Schönheit und vielfältige Ausgestaltung der Figuren auf sich wirken lässt, wird mit einem Fingertipp Wahrhaftigkeit berührt und belohnt.