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Leserbrief
Uznach
03.11.2024
03.11.2024 05:52 Uhr

Junge Stimme gegen A15

Bild: zvg/Linth24
Leserbriefschreiberin Rhea Bürgi aus Uznach ist 24 Jahre alt und findet es «wichtig, dass auch eine junge Stimme deutlich macht, warum für ein NEIN gestimmt werden soll».

Rhea Bürgi schreibt:

«Meine Kindheit in Uznach habe ich zu grossen Teilen Draussen verbracht: in den Naherholungsräumen der Quartiere Weinberg bis Rotfarb, auf Schnitzeljagden durchs Dämmli, spielend und plantschend am Steinebach, auf den Rutschen und Schaukeln des Spielplatz Aeschensack, und auf Entdeckungsreisen ins Kaltbrunner Riet, wo wir Enten und Frösche beobachtet haben. 

Die Möglichkeit, unmittelbar in der Natur unterwegs zu sein, war für mich immer ein grosses Privileg, hat mich gebildet und geprägt.

Künftige Generationen im Motorenlärm

Wenn ich mir vorstelle, dass zukünftige Generationen von Kindern in Uznach mit Motorenlärm aufwachsen, eingekesselt von der geplanten Umfahrungsstrasse, vieler wertvoller Natur und Aussenräume beraubt, frage ich mich: Wozu? 

Diese Frage stellt sich mir besonders, da diese Kinder noch gar nicht darüber entscheiden können, ob sie dieses Projekt für eine gute Idee be-finden oder nicht: Die geplante Bauphase von mindestens 10 Jahren bedeutet, dass die nächste Generation von Uzner*innen wohl oder übel vor verendete Tatsachen gestellt wird.  

Ausserdem wird dieses Strassenprojekt wohl nicht zu einer Verkehrsreduktion führen, im Gegenteil: Studien belegen, dass der Ausbau von Autobahnen und Strassen zu einer Zunahme von motorisiertem Individualverkehr führt – was mich als junger Mensch mit Blick in die Zukunft besorgt.

Über Alternativen nachdenken

Uznach hat ein Verkehrsproblem, das ist uns allen bewusst. Anstatt diesem Problem jedoch mit einem derartigen Bauvorhaben zu begegnen, würde ich mir wünschen, die Diskussion nochmals zu öffnen:

Können wir über Alternativen nachdenken, die auch für uns junge Menschen und kommende Generationen Uznach weiterhin lebenswert gestalten?

Alternativen, die uns allen ermöglichen, die Natur- und Naherholungsräume, die Uznach so attraktiv machen, weiterhin uneingeschränkt zu nutzen?

Lösungen, die auch die Zukunft unserer unmittelbaren Ökosysteme und unseres Planeten einbezieht, wo wir jungen Menschen noch einige Jahre län-ger leben werden?

Bitte denkt an die jungen Menschen

Liebe Bürger*innen von Uznach: Bitte denkt bei eurer Entscheidung an die jungen Menschen und die zukünftige Generation von Uzner*innen. Hättet ihr so eingekesselt und zubetoniert aufwachsen wollen, wie das durch geplanten Umfahrungsstrasse nun umgesetzt werden würde? 

Gönnt ihr den Kindern von heute und morgen nicht auch eine unbeschwerte Kindheit mit direktem Zugang Naturräumen, wie ihr sie kanntet?

Rhea Bürgi, Uznach